Geschichte der Wolgadeutschen

4. Viehbestand.

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Дата размещения: 29.04.2021


Состояние скота


Viehbestand.

So wie die Aussaatfläche, so hat auch unier Viehstand in den letzten Andren große Schwankungen durchgemacht. Nach dein Hungerjahr 1921 sank er außerordentlich stark. Am stärksten verringerten sich die Schweine, denn sie bedürfen am meisten der Körnernahrung, welche in den Misterntejahren bei den Bauern, fehlte. Am besten Überstunden diese Zeit die Rinder. Die Kühe dienten damals nicht nur der Ernährung der Bevölkerung, sondern auch als Zugvieh und zur Aufzucht von neuem Vieh. Die waren von allen Vieharten am leichtesten durch die schlechten Jahre durchzufüttern. Mit dem Fahr 1923 beginnt ein neuer starker Zuwachs des Viehstandes, besonders rasch bebt sich der Bestand an Schweinen und Schafen. Während die Schweine 1923 nur 13 Prozent des Standes von 1916 betrugen, waren sie 1926 schon auf Prozent angelangt. Die Schafe waren 1923 bis auf 30 Prozent des Standes von 1916 zurückgegangen, hatten sich aber 1926 schon wieder bis auf 79 Prozent erholt. Die Rinder haben ihren alten Stand bereits erreicht, die Düsten sogar den Stand von 1916 um 77 Prozent überschritten. Am schlechtesten steht es mit den Pferden, die erst 38 Prozent des Standes von 1916 erreicht haben.

Die Viehzucht gewinnt in unsrer Landwirtschaft immer größere Bedeutung. Rieht nur die Milchwirtschaft, über die an anderer Stelle die Rede ist, sondern auch die Schweinezucht. Die Eröffnung einer Betonfabrik in Pokrowsk wird einen starken Anstoß zu weiterer Entwicklung geben. Während die Produktion des Feldbaus 1926 erst 59 Prozent des Vorkriegsstandes erreicht hat, ist die Produktion der Viehzucht mit 11 Millionen Rubel schon um 2 Prozent über den Vorkriegsstand hinaus. Während vor dem Krieg nur 19 Proz. der Gesamtproduktion der Landwirtschaft auf die Viehzucht entfielen, waren es 1926 schon 27 Prozent. In der Ankunft wird die Viehzucht eine immer größere Rolle spielen. Im nächsten Jahrzehnt soll laut dein Perspektivplan unseres Staatsplanes der Stand der Pferde bis auf 70 Prozent der Vorkriegszeit anwachsen, der der Kühe auf 199 Prozent, der der Schweine auf 377 Prozent.

Der Pferdebestand muß hauptsächlich durch Kreuzung mit den: Orlowsker schwarzen Traber verbessert werden, wobei in Ermanglung genügender Rassentiere „verbesserte Hengste“, d. h. Halbbluthengste verwendet werden. Während bisher hauptsächlich das gewöhnliche russische Schwein bei uns gezüchtet wurde, soll in Zukunft besonders das weiße englische, das viel erträglicher ist, gezüchtet werden. Eine genösse Zukunft bat in unserer Republik die Schafzucht, und auch hier werden bessere Rassen einzuführen sein. Ebenso wird je mehr der Bauer durch die Landeinrichtung dem Land genähert wird, desto mehr Bedeutung die Hübnerzucht und der. Verkauf von Eiern, wie geschlachteten Hühnern erlangen. Erleichtert wird die günstige Entwicklung der Viehzucht werden durch den Anbau des Luzerneklees, des Wüstenkamingrases und anderer Futtergräser.

Wie sehr die Entwicklung der Viehzucht mit der der allgemeinen Kultur Hand in Hand gebt und ein wie schlechtes Erbe auch auf diesem Gebiet die Sowjetmacht angetreten bar, geht aus folgenden Ziffern hervor: In Amerika ist das mittlere Schlachtgewicht eines Rindes 30 Pud, bei uns 12 Pud. Unsere Kuh frißt 20 Pud Heu im Fahr und gibt 60 Eimer Milch, eilte Ziege in Westeuropa frißt nur 20 Pud Heu und gibt dasselbe an Milch, während eine Kuh dort bis 600 Eimer gibt. Auf 100 Einwohner kommen in Amerika 80 Stück Vieh, bei uns 30, in Deutschland auf 100 Einwohner 39 Schweine, bei uns 9. Die Hauptursache der Rückständigkeit war das Fehlen des Anbaus von Futterpflanzen, seinerseits wieder bedingt durch die allgemeine Armut lind Unwissenheit der Bauern. Wie auf dem Gebiet des Feldbaues, so bemüht sich auch auf dem Gebiet der Viehzucht die agronomische Wissenschaft, unterstützt von der Sowjetmacht, den Fortschritt zu beschleunigen.

Nicht nur daß durch Belegpunkte für verbesserte Rassen gesorgt und den Bauern Kredit zum Viehankauf gegeben wird, auch Belehrung über das richtige Füttern spielt hier eilte große Rolle. Außerdem tragt das immer besser ausgebaute Veterinärnetz lind der energische Kampf gegen die Viehseuchen dazu bei, unserer Viehzucht eine bessere Zukunft zu sichern.