Geschichte der Wolgadeutschen

ROBERT LEINONEN, ERIKA VOIGT

DEUTSCHE IN ST. PETERSBURG

EIN BLICK AUF DEN DEUTSCHEN EVANGELISCH-LUTHERISCHEN SMOLENSKI-FRIEDHOF
UND IN DIE EUROPÄISCHE KULTURGESCHICHTE


Leinonen, R.Voigt, E.: Deutsche in St. Petersburg. Ein Blick auf den Deutschen Evangelisch-Lutherischen Smolenski-Friedhof und in die europäische Kulturgeschichte. / Institut Nordostdeutsches Kulturwerk Lüneburg. — Lüneburg: Verlag Nordostdeutsches Kulturwerk, Bd. 1 (1998) 168 S., Bd. 2 (1998) 410 S. + 1 Karte in der Größe von 69 x 100 cm.

Bd. 1 ISBN 3-932267-04-4

Bd. 2 ISBN 3-932267-14-1


Teilband 1: Vorwort

Über die Geschichte der deutschen Minderheit in Rußland gab es in der deutschen Öffentlichkeit, trotz wertvoller wissenschaftlicher Publikationen von kompetenten Fachleuten, bis in die jüngste Zeit nur sehr nebelhafte Vorstellungen. Seit wann lebten Deutsche in Rußland, woher kamen sie, welchen Platz hatten sie sich in der russischen Gesellschaft, in Wirtschaft, Politik und Kultur erworben? Warum blieben sie über Generationen dort, und warum verlassen viele jetzt das Land ihrer Vorfahren?

Auch in Rußland, in St. Petersburg besonders, wächst das Interesse an der Geschichte der deutschen Familien, die seit Generationen in der Stadt leben. Beeindruckend ist die Tatsache, daß eine wachsende Zahl von Veröffentlichungen zu diesem Thema allein in St. Petersburg in den Buchläden angeboten wird oder in der Presse erscheint. Geht man mit wachem Blick durch die Stadt an der Newa, sind die Leistungen hervorragender Persönlichkeiten aus vielen europäischen Ländern unübersehbar, darunter auch von deutschen Künstlern, Wissenschaftlern, Handwerkern und Industriellen. Peter I. öffnete das „Fenster nach Europa“, viele Europäer haben geholfen, es offen zu halten, bis in unser 20. Jahrhundert hinein. Dann kamen die großen Heilserwartungen der Revolution und – das große Unrecht, das besonders die deutsche Minderheit auch in Leningrad unerwartet und unverdient traf.

Lange Zeit war in St. Petersburg vieles, fast alles aus der eigenen Geschichte vergessen. Vor Augen steht das selbst Erlebte, die eigenen Erfahrungen mit Unrecht und Diskriminierung. Sie überschatten die Erinnerungen an glanzvolle Leistungen früherer Generationen zum Wohle der neuen Wahlheimat. Nun muß die Kenntnis der eigenen Geschichte, der Geschichte der deutschen Minderheit in Rußland allgemein, besonders aber in St. Petersburg, mühsam, Stück für Stück zurückgewonnen werden.

„Bücher haben ihre Geschichte“ – so lautet ein Aphorismus aus alter Zeit. Vergessen darf man dabei nicht, daß das Schicksal der Bücher sehr oft mit dem Schicksal der Autoren eng verwoben ist. Robert Leinonen begann seine „Inventur des Friedhofs“ nicht mit der Absicht, ein Buch zu schreiben. Angesichts der dramatischen Verwüstungen, die er seit Jahren auf dem noch aus Kinderjahren vertrauten Deutschen Evangelisch-Lutherischen Friedhof am Smolenka-Flüßchen in St. Petersburg beobachten mußte, wollte er die noch vorhandenen und lesbaren Informationen festhalten. Nicht nur für sich tat er dies, auch für seine Zeitgenossen und für die Historiker, die, wie er meint, ihr Wort noch zu sprechen haben werden. Von den Grabsteinen und Kreuzen schrieb er ab, was irgend noch abzulesen war. Vielleicht begann die Arbeit aus einem Entschluß des Augenblicks. Doch sehr schnell packte ihn das Streben nach Vollständigkeit, trieb ihn das Interesse an dem Schicksal der Personen, deren Namen er auf den Grabsteinen fand und – wie er allmählich feststellen konnte – von denen nicht wenige eine wichtige Rolle in der Geschichte der Stadt gespielt hatten, jedem auch noch so geringen Hinweis nachzugehen. Tag um Tag, Monat um Monat verbrachte er zwischen den Grabstellen und auf den Wegen des Friedhofes; Berge von Notizen und Fotos entstanden. Immer bewußter wurde das treibende Motiv, „seinen Zeit- und Leidensgenossen zu helfen, die „Gräber ihrer Väter“ und damit die eigenen historischen Wurzeln zu finden. Auch biographische Momente treten hier hervor.

Robert Leinonen konnte sein Vorhaben, wie es im Laufe der Arbeit erwuchs, nicht allein bewältigen. Die Umstände führten zu seiner Übersiedlung nach Deutschland. Zum anderen hatte er aus vielerlei Gründen nicht die Möglichkeit, in ausreichendem Maße über die historischen Hintergründe und biographischen Zusammenhänge der Personen nachzuforschen, deren Namen er auf dem Friedhof fand. So fügte es sich gut, daß ich mit Robert Leinonen in seiner Heimatstadt, noch vor seiner Übersiedlung nach Deutschland, über sein Projekt sprechen konnte. Auch für mich verbanden sich fachliche Interessen mit biographischen Momenten: In der von Robert Leinonen erarbeiteten Namenskartei traf ich auf Personen, die in der Geschichte der russischen Hauptstadt bleibende Spuren hinterlassen haben und die zugleich in der Geschichte meiner Petersburger Vorfahren zu finden sind – Carlblom, Mirbach und Faberge gehören hierher; weitere, so mein Großvater, der Architekt Carl Schmidt, und unser Ahne Eduard Heinrich von Busch, werden in der Arbeit erwähnt.

In Thüringen, seiner neuen Wahlheimat, aus der einst seine Vorfahren nach St. Petersburg ausgewandert waren, setzte Robert Leinonen gemeinsam mit seiner Frau Irina beharrlich die Arbeit fort. Das reiche Material wurde mehrfach gesichtet, immer wieder neu geordnet, nach verschiedenen Gesichtspunkten befragt und gemeinsam den historischen Bezügen zugeordnet. Jene Personen, die in ihrem Fachbereich oder in der Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen eine besondere Rolle gespielt hatten, habe ich versucht, biographisch ausführlicher zu schildern. Es versteht sich, daß dies nur eine punktuelle Auswahl betreffen konnte. Aber diese Personen stehen für viele. Ihre Leistungen werfen ein bezeichnendes Licht auf den Platz der deutschen Minderheit in der russischen Hauptstadt an der Newa im Verlaufe von mehr als zwei Jahrhunderten. Auf diese Weise formte sich in langen gemeinsamen Überlegungen der Text des Buches.

Im Verständnis der Evangelischen Kirche ist der Gottesacker ein Ort der Besinnung, der Rückschau und der Erinnerung. Auch der Evangelisch-Lutherische Smolenski-Friedhof im alten St. Petersburg war ein Ort des stillen Gedenkens. Eine solche Stimmung stellt sich heute nicht ein, wenn man den Evangelisch-Lutherische Smolenski-Friedhof besucht. Zu schmerzlich sind die sinnlosen Verwüstungen aus den letzten Jahrzehnten. Das Buch möchte ein Signal der Mahnung setzen. Und es möchte jene Menschen vor dem Vergessen bewahren, die in früheren Jahrhunderten in St. Petersburg gelebt und gewirkt haben. Mit den Russen, Ukrainern, Belorussen und Juden lebten viele Fremde in der glanzvollen Stadt im Norden Rußlands: Es waren dort nicht nur Personen deutscher Herkunft zu Hause. Vielleicht kann das Buch Anregungen geben, mehr über Engländer, Franzosen, Italiener und viele andere zu erfahren, die gleichermaßen zum Glanz der Stadt beigetragen haben. Sie lebten gemeinsam in der multikulturellen und toleranten Stadt an der Newa und trugen zum Ansehen ihrer neuen Heimat bei.

Erika Voigt

Berlin, im Frühjahr 1996


Teilband 2: Vorwort

Der Gedanke, der Nachwelt etwas über die Geschichte und über den heutigen Zustand des Evangelisch-Lutherischen Smolenski-Friedhofs in St. Petersburg zu hinterlassen, beschäftigte mich schon lange Zeit, besonders, als ich Jahr um Jahr den Verfall beobachtete. Was ich dazu tun könnte und wie ich an dieses Vorhaben herangehen müßte, war mir zuerst völlig unklar. Im Jahr 1988 begann ich damit, einige Inschriften abzuschreiben, auch entstanden zu dieser Zeit die ersten Aufnahmen. Jedoch erst allmählich, im Laufe der Arbeit, formierte sich der endgültige Plan für mein Vorhaben.

Im folgenden Jahr ging ich schon gezielter vor. Ich beschloß, alle Grabstätten und Gräber zu untersuchen, um alles, was noch auf Steinen, Kreuzen und Platten zu lesen war, abzuschreiben und nach Möglichkeit zu photographieren. Den Umfang der Arbeit konnte ich anfänglich nicht übersehen. Da sich auf dem Friedhof sehr viele Blockade-Gräber befinden, beschloß ich, diese nur dann in meine Arbeit aufzunehmen, wenn sie eindeutig deutsche oder nicht-russische Namen enthielten. Es war mir wichtig zu zeigen, daß während der Blockade der Hunger in gleichem Maße alle Bewohner der Stadt getroffen hatte, unabhängig von der Volkszugehörigkeit.

Da die Monate der Blockade auch zur Geschichte des Friedhofes gehören und es für mich keinen Unterschied zwischen den Verstorbenen gibt, hatte ich mir vorgenommen, diese Grabstellen später geschlossen zu bearbeiten. Damals hatte ich ja noch keine Vorstellung davon, wieviel Zeit meine Arbeit in Anspruch nehmen würde. Daher notierte ich vorerst nur etwa 200 Grabstellen, die aus der Blockadezeit stammten, das ist ein sehr kleiner Teil der vorhandenen Gräber, die übrigen wollte ich später genauer betrachten und registrieren.

Bis 1991 gelang es mir, die geplante Übersicht über den Friedhof zu beenden, ausgenommen jene Gräber, die während des Zweiten Weltkrieges angelegt worden waren. Alle lesbaren Inschriften hatte ich in einer Kartei erfaßt. Drei Jahre hatte ich dazu gebraucht; ich war bis zum Juni 1991 ein ständiger Gast auf dem Friedhof. Dann erfolgte plötzlich und unerwartet meine Ausreise nach Deutschland; ich mußte die Arbeit abbrechen. Was meine ich damit:

Einige Inschriften, die schwer zu entziffern waren – es sind höchstens zwei Dutzend –, habe ich nicht abgeschrieben. Ich wollte das später bei Gelegenheit nachholen. Dazu kommt, daß eine beträchtliche Anzahl der Grabsteine im Laufe der Jahre umgestoßen wurde, sie liegen nun auf ihren beschrifteten Seiten. Ich konnte diese Steine allein nicht umdrehen, und ich glaubte, eines Tages würde mir jemand dabei helfen können. Auch diese Inschriften habe ich nicht abgeschrieben. Wie groß die Zahl dieser Grabsteine ist, kann ich heute nicht mehr genau sagen, etwa 50 werden es sein.

Das Interesse an unserem Friedhof nimmt zu; das konnten wir in jüngster Zeit erneut feststellen. Kürzlich teilte uns Benedikt Böhm aus St. Petersburg mit, daß er sich gemeinsam mit Alfred Werner bemüht habe, eben diese umgestoßenen Grabsteine aufzurichten, um von ihnen die Inschriften abzuschreiben. Wie er uns mitteilte, hatte er von 55 Grabsteinen die Texte notieren können. Bei einem Vergleich mit unserem Verzeichnis stellte sich nun heraus, daß einige dieser Inschriften von mir bereits vor Jahren notiert worden waren, die betreffenden Grabsteine also erst in den letzten Monaten umgestoßen worden sein mußten. Gerade dieses Beispiel zeigt, wie notwendig es sein wird, alle auf diesem historischen Friedhof noch vorhandenen Mitteilungen festzuhalten und für die Nachwelt zu bewahren.

Fachleute kennen das Buch, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschienen ist und sich mit den Friedhöfen in St. Petersburg beschäftigt. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, daß es sich aber grundlegend von meinem Vorhaben unterscheidet. Ich meine das Buch von V.I. Saitow, Peterburgskij Nekropol’, erschienen 1912 in St. Petersburg. Im Auftrag des Großfürsten Nikolaj Michajlowitsch stellte der Autor in den Jahren von 1907 bis 1911 ein Verzeichnis der Grabstellen von St. Petersburger Friedhöfen zusammen. Das Buch ist in russischer Sprache gedruckt, demnach sind alle Namen, die in lateinischen Buchstaben oder in Schriftzeichen anderer Sprachen auf den Grabsteinen zu finden waren, in die russische Sprache übertragen worden. Darin besteht ein wesentlicher Mangel der Arbeit.

Zum anderen traf Saitow eine bestimmte Auswahl, als er sein Verzeichnis der Friedhöfe der Stadt zusammenstellte, nach der nur folgende Personen berücksichtigt wurden: „Adlige (erbliche und aus dem Dienstadel), Geistliche (schwarze und weiße) nicht unter dem Range eines Priesters, Kaufleute, Familienmitglieder vornehmer Herkunft, Vertreter von großen Handelsfirmen; unter den übrigen: hervorragende Personen“. Die Verstorbenen wurden also gründlich „gesiebt“. In den vier Bänden von Saitow wurden ca. 50 000 Personen von 93 Friedhöfen und Begräbnisstellen aufgenommen.

Im Unterschied zu meiner Arbeit hat Saitow Epitaphe nur selten wiedergegeben. Nach welchen Gesichtspunkten er diese Auswahl getroffen und ob er auch fremdsprachige Epitaphe ins Russische übersetzt hat, ist aus seinem Buch nicht zu erkennen. Im Grunde genommen ist die Arbeit von Saitow ein unvollständiges Namensverzeichnis, in dem jedem aufgenommenen Verstorbenen nur zwei bis drei Zeilen gewidmet wurden: Name, Vor- und Vatersname, Dienstgrad oder Beruf, Geburts- und Todesdatum, Begräbnisort, d.h. auf welchem Friedhof er beigesetzt wurde. Auf diese Weise kann man nur feststellen, auf welchem Friedhof der Name anzutreffen ist. Doch praktisch ist es heute nicht mehr möglich, ein bestimmtes Grab aufzufinden, weil der Platz der Grabstellen auf dem jeweiligen Friedhof nicht genau angegeben wurde und demnach heute keiner mehr sagen kann, ob das Grab überhaupt noch existiert. Dennoch ist das Werk, das Saitow damals mit seinen Mitarbeitern fertiggestellt hat, nicht zu unterschätzen. Ich glaube kaum, daß ein ähnliches Werk bereits vorliegt. Meine Arbeit unterscheidet sich von der eben charakterisierten in vielerlei Hinsicht. Im Ergebnis meiner Arbeit sind folgende Dokumentationen entstanden:

1. Eine Kartei der Grabstätten: Auf einer Karteikarte wurde der vollständige Text von den Grabmälern (Kreuzen, Steinen usw.) originalgetreu abgeschrieben, in der jeweiligen Schreibweise der Zeit, in der er entstanden war, mit allen Schreibfehlern und Schreibbesonderheiten und in der jeweiligen Sprache, wenn er mit lateinischen oder kyrillischen Schriftzeichen geschrieben war. Nur die armenischen und georgischen Inschriften – es sind zwei oder drei Grabsteine mit Grabinschriften in diesen Sprachen – habe ich nicht abgeschrieben, weil ich diese Sprachen nicht beherrsche. Jeder Grabstein und jedes Kreuz sind auf einer eigenen Karteikarte und mit einem Photo oder mit einem Schema festgehalten. Die Kartei enthält auch Karten von namenlosen Grabsteinen und kunstvollen Kreuzen sowie Abschriften und Photos von Bruchstücken, die man nicht mehr zuordnen kann, weil die entscheidenden Angaben verlorengegangen sind. Insgesamt habe ich mehr als 3000 Grabmäler aufgenommen, davon sind ca. 160 namenlos, es sind Kreuze und Bruchstücke von Grabsteinen.

2. Ausgehend von der ersten Kartei habe ich ein Namensverzeichnis aller Verstorbenen angefertigt. Es enthält fast 4400 Namen.

3. Die Bildkartei aller Aufnahmen von den Grabstätten des Friedhofes enthält ca. 2000 Negative.

4. Ich habe ein generelles Schema des Friedhofes angefertigt, das alle Grabmale und Gräber aufzeigt, die ich registriert habe. Der Friedhofsplan ist in Abteilungen eingeteilt, die an der Tafel am Eingang zum Friedhof angedeutet sind. Der Plan auf der Tafel am Friedhofstor ist in einigen Details unvollständig und entspricht nicht mehr dem tatsächlichen heutigen Zustand des Friedhofes. Ich habe den Plan korrigiert und ergänzt. Den Eintragungen der Grabstätten liegen jedoch keine Vermessungen zugrunde, sie erheben keinen Anspruch auf Präzision. Mein Ziel bestand darin, die Suche nach einem bestimmten Grab zu erleichtern. Das Schema erfüllt diese Aufgabe vollständig.

Wenn meine Arbeiten zu diesem Thema beendet sind, werde ich alle Unterlagen, die ich zusammengetragen habe – die Karteien, das Bildmaterial, den Friedhofsplan usw. – der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg übergeben.

Ich bin mir bewußt, daß ich nicht der einzige bin, der sich für die Geschichte und den heutigen Zustand des Friedhofes interessiert. Es gibt in St. Petersburg gute Restauratoren, die Ende der 80er Jahre ihre Arbeiten auf unserem Friedhof begonnen haben. Einige Beispiele ihrer Tätigkeit habe ich im Bild festgehalten. Die Aufgabe, die ich mir vorgenommen habe, betraf aber eine andere Ebene.

Ich habe diese Aufgabe allein in Angriff genommen und sie zu dem vorliegenden Ergebnis gebracht. Nur meine Frau Irina hat mir sowohl in St. Petersburg bei der Aufnahme der Inschriften von den Grabstellen auf dem Friedhof als auch hier in Lauscha bei der Fertigstellung des zweiten Bandes unschätzbare Hilfe geleistet. Dafür danke ich ihr. Zahlreiche Hinweise und Korrekturen erhielten wir von Professor Erik Amburger, der es auf sich genommen hat, unsere Angaben mit den in seinem Archiv gesammelten Daten zu vergleichen. Für seine hilfreiche Unterstützung danken wir ihm an dieser Stelle. Unser Dank geht an Pastor Voigt und seine Frau in Lauscha, die uns bei der Übersetzung der auf den Grabsteinen vermerkten Zitate aus der Bibel geholfen haben. Mit Dank sei angemerkt, dass wir die vorliegende Arbeit ohne die tatkräftige Unterstützung von Christian Wiegand und seiner Firma „Byte“ nicht in die geforderte Fassung hätten bringen können.

Ich danke dem Kuratorium zur kulturellen Unterstützung deutscher Minderheiten im Ausland e.V. in Berlin für die Hilfe bei der Drucklegung des Buches. Frau Erika Voigt danke ich für die sorgsame und einfühlsame Zusammenarbeit bei der Erarbeitung des Manuskriptes.

Mein Buch ist ein kurzer Überblick über mein gesamtes Vorhaben, ausgelöst durch den Schmerz über das Erlebte.


Robert Leinonen

St. Petersburg/Thüringen, Lauscha, im Frühling 1998


Inhalt

Teilband 1: Vorwort (Русский)
I

Der Friedhof heute und meine Erinnerungen aus Kinderjahren
1

Ich beschließe, eine „Inventur“ des Friedhofs vorzunehmen
11

Die ältesten Grabstätten aus dem 18. Jahrhundert
12

Ein Urenkel auf der Suche nach seinen Vorfahren
16

Gräber aus der Zeit vor 1918 – einige Charakteristika der Grabsteine und Inschriften (Русский)
19

Warum kamen Deutsche nach St. Petersburg?
27

Architekten und Künstler gehörten zu jenen, die die Stadt St. Petersburg prägten...
41

   ...und ebenso zahlreiche Wissenschaftler...
67

   ...und Mediziner
81

Diplomaten und Militärs beeinflußten ihre Zeit; und es gab auch Kriegsopfer
86

Geistliche im kirchlichen und schulischen Dienst in St. Petersburg
96

Verdiente Auszeichnungen für „Ehrenbürger“ und „Geheimräte“
105

Einfache Bürger verschiedener Berufe – wie behaupteten sie sich?
108

Es gab englische Grabstätten auf unserem Friedhof
112

Erhielten nur Franzosen eine Inschrift in französischer Sprache auf ihrem Grab?
120

Auch Italiener, Spanier, Portugiesen, Dänen und ein Amerikaner wurden hier begraben
123

Wer waren die Ältesten? Über Familienverhältnisse, über seltene Namen und Geburtsorte
128

Einzelne Tragödien – ablesbar von den Steinen. Auch Kinderschicksale
130

Ein paar Worte über Epitaphe
135

Der Zustand des Friedhofes nach 1917...
137

   ...und in den Kriegsjahren 1941-1945
151

Der Schmerz über die Verwüstungen. Wer sind die Täter? Und wird der Friedhof als Zeugnis der Geschichte weiterbestehen können?
155

Bildnachweis
159

Personenregister zu Band I
162

Teilband 2: Vorwort (Русский)
I

Erläuterungen
1

Verzeichnis der aufgefundenen Namen und Grabinschriften.
3

Friedhofsplan: Abteilungen
 

Рецензии:

  1. Герольд Бельгер о книге «Deutsche in St. Petersburg» // Феникс, 2000, № 29, с. 239-241

  2. Роберт Лейнонен: Спасти и сохранить. Размышления о Смоленском лютеранском кладбище в Петербурге // Контакт, 2005, № 25, с. 14