Geschichte der Wolgadeutschen

22. Gewerkschaftsverbände.

Экспонат предоставлен: РГБ

Дата размещения: 29.04.2021


Профессиональные Союзы


Gewerkschaftsverbände.

Bewegung der Verbandsmitglieder.

Die Gewerkschaftsbewegung begann sich in der Wolgadeutschen Republik in den Jahren 1918—19 zu entwickeln. Unsere Gewerkschaften besitzen deshalb weniger Erfahrungen als die Gewerkschaften anderer proletarischer industrieller Rayone. Das ist auch die Ursache, weshalb sie in ihrer Entwicklung den Gewerkschaften anderer Rayone nachstehen. Hindernisse, die bei uns ebenfalls die Gewerkschaftsbewegung hemmten, waren der Banditismus und die Mißernte. Den gemeinsamen Bemühungen der Mitglieder ist es gelungen, diese Hindernisse zu überwinden, und zum l0. Jahrestag der Oktoberrevolution besitzen wir in der Republik der Wolgadeutschen organisatorisch und kulturell weit vorgeschrittene Gewerkschaftsverbände.

Keine geringe Rolle spielten die Verbände auch bei der Verteidigung der Oktobererrungenschaften in den verflossenen 10 Jahren. Wie zur Zeit des Bürgerkrieges, so auch bei der Erweiterung, Verbesserung und Festigung der wirtschaftlichen und politischen Macht der Zweiter- und Bauernregierung haben sie ihr Möglichstes getan.

Zum Kampfe mit Denikin mobilisierten die Verbände 50% ihrer Mitglieder. Indem die Verbände immer neue Wirtschaftsarbeiter ausbilden und vermittelst ihrer Vertreter in den Räteorganen tätig sind, leisten sie nicht nur eine große Arbeit bei der Hebung der Arbeitsdisziplin, sondern auch bei der Rationalisierung des Apparats, wodurch sie den sozialistischen Aufbau erfolgreich fördern.

Kollektivverträge.

Zum 10. Jahrestag des Oktobers muß den Verbänden ein bedeutender Erfolg hinsichtlich der Umfassung der Arbeiter und Angestellten durch Kollektivverträge mit den Anstalten und Betrieben der A. S. R.-R. d. W.-D. zugeschrieben werden.

Der Kollektivertrag, der zwischen den Verbänden und der Administration geschlossen wird, reguliert die Arbeitsbedingungen, die Normen und die Höhe des Arbeitslohnes der Arbeiter und Angestellten. Beim Abschluß von Kollektivverträgen machen sich die Arbeiter und Angestellten mit der ökonomischen Lage der betreffenden staatlichen Anstalt bekannt, und sie werden somit an die Arbeit zur Verbesserung der Betriebe herangezogen.

Die Arbeit der Betriebs- und ökonomischen Beratungen fördert im Verein mit der politischen Arbeit, die den Kollektivverträgen zugrunde liegt, ganz besonders die Hebung der Produktion, die Rationalisierung des Apparates, die Durchführung des Sparsamkeitsregimes in den staatlichen Anstalten und Betrieben.

Als Ergebnis besitzen wir eine fraglose Erhöhung des Arbeitslohns und der Arbeitsproduktivität und als Folge davon eilte Verbesserung der materiellen Lage der Arbeitenden.

Arbeitslose.

Der Arbeitslosenstand zeugt davon, daß die Vermehrung der Arbeitslosen auf Kastell derjenigen Arbeiter vor sich geht, die keilte bestimmte Qualifikation besitzen: Schwarzarbeiter, Batraken und landarme Bauern, die Verdienst suchen und zum erstell Mal ihre Arbeitskraft anbieten.

Gegen die Arbeitslosigkeit kämpfen die Verbände durch Organisation von Arbeitskollektiven, durch Hebung der Qualifikation der Arbeitslosen und durch Kampf gegen die Protektion. Zur Verbesserung der Lage der arbeitslosen Verbandsmitglieder organisieren die Verbände Hilfsfonds für Arbeitslose, aus denen die Arbeitslosen an bestimmten Verminen Unterstützung erhalten. Planche Verbände erweisen eine solche Unterstützung auch den voll dem Arbeitslosen unterhaltenen Familienmitgliedern. Diese Unterstützung bildet eine Ergänzung zur Unterstützung, die den Arbeitslosen von den Organen der Sozialen Versicherung gegeben wird.