Die kommunistische Jugendbewegung im Gebiet der Wolgadeutschen
Von A. Loos.
Die Jugendbewegung im Gebiet vor und nach der Revolution
Vor der Oktoberrevolution bestand noch keine revolutionäre Organisation der Jugend in den deutschen Kolonien, wie auch noch keine Organisation oder Zelle der RSDAP eristierte. Die Ursache bestand hauptsächlich darin, daß fast gar kein Industrieproletariat und keine proletarische Jugend in den deutschen Kolonien war. Dafür existierten in einigen großen Dörfern Jugendorganisationen unter dem Namen „Jünglingsvereine“.
Die ganze Tätigkeit dieser Vereine war von religiösem Geist durchtränkt, und die deutsche Geistlichkeit (die Pastoren und Patres) übten durch diese Vereine ihren Einfluß auf einen gewissen Teil der Jugend aus.
Unter dem Einflüsse der Februarrevolution und der nachherigen Oktoberrevolution begann sich die Jugendbewegung in den deutschen Dörfern schnell zu entfalten; doch war diese Bewegung in ihrem Innern noch von einem nationalistischen Geist durchdrungen. Solche kleinbourgeoise nationalistische und religiöse Vereine entwickelten sich hauptsächlich stark in den Dörfern des früheren Seelmänner Bezirks, wo ihre Zahl an 40 grenzte. Diese Zirkel entstanden unter dem Einfluß der örtlichen nationalistischen Intelligenz, hauptsächlich der Lehrerschaft, und umfaßten nur die obere Schicht der Bauernjugend, die Kinder der wohlhabendsten Bauern und einige Teile der Lehrerschaft. Diese kleinbourgeoise Bewegung der Jugend erreichte ihre Blüte am Ende des Jahres 1918. Zu Anfang des Jahres 1919 tagte sogar in der Stadt Seelmann ein Bezirkskongreß dieser Organisationen, der alle ihre inneren Widersprüche und ihre gänzlichen Unhaltbarkeiten an den Tag legte. Als dem Kongreß von der Marxstädter Organisation des kommunistischen Jugendverbandes, die damals schon existierte, ihr Programm vorgelegt wurde, wehrte man sich mit Händen und Füßen dagegen; man hatte sogar tätliche Angst vor dem Wort „kommunistisch“. Nach diesem Kongreß gerieten alle diese Organisationen in einen raschen Zerfall, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil sie den Anforderungen der breiten Massen der Bauernjugend in dem Moment des erbitterten Klassenkampfes nicht entsprachen.
Präsidium des Gebietskomitees des RKJV.
Sitzen: Schmiedt, Schenfeld, A. Loos (Verantw. Sekretär), Schuljugin und Lagutin. Stehen: Lowzow, Zilasko und Kalagarzew.
Mitte des Jahres 1919 war von diesen vielen Organisationen nur noch sehr wenig übriggeblieben. In der Zeit, als die kleinbourgeoise Jugendbewegung in Zerfall geriet, entstand eine neue Bewegung der Arbeiter- und Bauernjugend, und diese Bewegung trug gleich in allem Anfang ein deutliches bolschewistisches und kommunistisches Gepräge. In den folgenden Zeilen wird eine kurze Schilderung der Entstehung und Entwicklung der kommunistischen Jugendbewegung in unserem Gebiet geboten.
Die Vorläufer des kommunistischen Jugendverbandes
Der Vorläufer des kommunistischen Jugendverbandes in unserem Gebiet war ein Zirkel kommunistischer Schuljugend. Er entstand im November 1918 in der Schule 2. Stufe der Stadt Marxstadt und zählte im Anfang bloß 6 revolutionär gesinnte Schüler, die mit dem Bolschewismus stark sympathisierten. Die Hauptaufgaben des Zirkels bestanden in der revolutionären Propaganda in der Schule, im Kampf mit der reaktionären Lehrerschaft und in der Mitarbeit für die Organe der Volksbildung in Bezug auf die Durchführung der Prinzipien der Einheitlichen Arbeitsschule.
Der Zirkel arbeitete ein Programm und Statuten aus, die der örtlichen Organisation der Partei zur Bestätigung vorgelegt wurden.
Der Zirkel existierte jedoch nicht lange; auch war seine Wirksamkeit nicht besonders fruchtbringend, denn niemand gab ihm irgendwelche Fingerzeige oder irgendwelche Hilfe.
Die Arbeit des Zirkels erstreckte sich nicht weiter als in den Wänden der Schule.
Der Zirkel der kommunistischen Schuljugend existierte bis zu Anfang des Jahres 1919. Ein Teil seiner Mitglieder gründete die erste Organisation des kommunistischen Jugendverbandes in Marxstadt.
Von der Entstehung des kommunistischen Jugendverbandes bis zum 1. Gebietskongreß
Am 28. Februar 1919 tagte die Organisationsversammlung der kommunistisch gesinnten Jugend der Stadt Marxstadt. Es waren 12 Genossen zugegen, die den Beschluß faßten, eine Organisation des kommunistischen Jugendverbandes zu schaffen. Alle Anwesenden traten in den Bestand der Organisation ein. Hier muß ausdrücklich unterstrichen werden, daß diese Organisation unter der aktivsten Teilnahme und Mithilfe der örtlichen Organisation der Kommunistischen Partei geschaffen wurde, die eine besondere Kommission zu diesem Zweck gebildet hatte.
Der Marxstädter kommunistische Jugendverband hatte nicht die geringste Verbindung mit dem Zentralkomitee des RKJV und anderen Organen bei seiner Arbeit; dennoch zeichnete er die richtigen Bahnen zu seiner Arbeit vor und entwickelte eine energische Wirksamkeit. Vor allem wurde beschlossen, in der Organisation selbst eine energische politische Ausbildung seiner Mitglieder zu beginnen, zu welchem Zweck die Mitglieder der Reihe nach beauftragt wurden, in den Versammlungen Berichte zu erstatten. Eine solche Art von Berichten und politischen Unterhaltungen trug viel zur politischen Entwicklung der ganzen Organisation bei. Außerdem hatte die Organisation etwa 10 Agitatoren bestimmt, die die Fabriken, Mühlen und andere Unternehmungen regelmäßig besuchten, um agitatorische Arbeit unter der Arbeiterjugend zu führen und neue Mitglieder aus ihrer Mitte anzuwerben. Es verflossen noch keine 2 Monate nach der Entstehung der Organisation, als diese schon bedeutend angewachsen war; im Monat Mai z. B. zählte sie schon an 60 Mitglieder. Es wurden Klubabende veranstaltet, namentlich zur Zeit der Rätekongresse oder im Zusammenhang mit einem wichtigen Ereignis an der Front. Was für ein Enthusiasmus herrschte damals in der Organisation, als z. B. Freiwillige an die Koltschak-Front angeworben wurden!
Nach der Übersiedlung des deutschen Kommissariats aus Saratow nach Marxstadt im Monat April erhielt die Organisation eine Reihe neuer aktiver Arbeiter, und die Arbeit verstärkte sich noch mehr. Man sprach schon von der Ausscheidung eines Gebietskomitees aus dem Bestand der Organisation, und im Juni 1919 wurde auch ein Gebietsbüro gebildet. Das Büro bestand aus den Genossen Schütz, Loos und Belz. Am 15. Juni veranstaltete die Marxstädter Organisation einen „Tag der Roten Jugend“. An diesem Tage erschien zum erstenmal die Tageszeitung „Die Rote Jugend“. An demselben Tage — es war ein Sonntag — fand eine Demonstration statt, an der sich die Jugendverbändler und eine kleine Anzahl parteiloser Jugend beteiligten. Der „Tag der Roten Jugend“ wurde zur Agitation und Anwerbung von neuen Mitgliedern ausgenützt.
Im Mai und Juni konnte sich die Organisation schon mit dem Zentralkomitee in Verbindung setzen und erhielt von ihm einige Direktiven für die fernere Arbeit. Vom Monat August an begann eine energische Arbeit zur Einberufung des 1. Gebietskongresses. Die Mitglieder des Gebietsbüros fuhren in das Gebiet hinaus, um an Ort und Stelle Organisationen der kommunistischen Jugend zu schaffen. Das Ergebnis dieser Arbeit waren die Organisation in Seelmann, bestehend aus 20 Mitgliedern, die in Balzer, bestehend aus 12 Mitgliedern, und die in Warenburg, bestehend aus 9 Mitgliedern.
Nach einiger Vorbereitungsarbeit wurde der 1. Gebietskongreß einberufen, der am 27. September in Marxstadt tagte. Auf dem Kongreß waren etwa 25 Delegierte anwesend, die 105 Mitglieder der Gebietsorganisation vertraten. Unter anderen Fragen wurden folgende Berichte angehört und erörtert: die Organisationsfrage, die politisch-kulturelle Arbeit, die ökonomische Arbeit usw. Es wurde auch ein Gebietskomitee im Bestand von 11 Genossen und ein Delegierter auf den 2. Allrussischen Kongreß des RKJV gewählt.
Der l. Gebietskongreß legte den eigentlichen Grundstein zur kommunistischen Jugendbewegung im Gebiet. Dieser Kongreß hat noch die Bedeutung, daß er in der Zeit stattfand, als der Bürgerkrieg am stärksten aufloderte, als Denikin nach Tula, Judenitsch nach Petrograd vorrückte. Von dieser Zeit an leistete der Verband viel für die Front, wie wir im folgenden sehen werden.
Der Verband während des Bürgerkrieges
Sofort nach dem 1. Gebietskongreß verstärkte sich die Arbeit an Ort und Stelle, wobei die Verbindung zwischen den örtlichen Organisationen und dem Gebietskomitee einerseits und zwischen diesem und dem Zentralkomitee andererseits immer enger wurde. Von den wichtigsten Maßnahmen, die das Gebietskomitee durchführte, war die erste die Mobilisation von 30 Proz. Verbandsmitglieder an die Südfront, zu welcher Arbeit an Ort und Stelle Mobilisationsdreier gebildet wurden. Die Mobilisation wurde glänzend durchgeführt und ergab zu der Forderung 100 Proz. Freiwilliger. Bei alldem begann die Organisation stark anzuwachsen; ganz besonders vergrößerte sie sich während der „Woche der Roten Jugend“, die im Oktober und November 1919 zusammen mit der „Woche der Werbung für die Kommunistische Partei“ durchgeführt wurde. In den Dörfern und Bezirkszentren entstand eine Reihe neuer Zellen. Ein solches Tempo der Vergrößerung des Verbandes erklärt sich dadurch, daß 1. die Revolution immer tiefer in die Dörfer des Gebiets eindrang, 2. der Bürgerkrieg die Jugend zu dem politischen Kampf heranzog, 3. die Arbeit des Jugendverbandes immer stärker wurde und ihren Einfluß auf die parteilose Jugend ausübte.
Zur „Woche der Roten Jugend“ wurde auch eine Tageszeitung unter dem Namen „Die Rote Jugend“ gegründet und ein Aufruf an die Jugend herausgegeben. Diese Drucksachen wurden von den Agitatoren des Jugendverbandes bis an die entferntesten Stellen des Gebiets verbreitet. Nach der Durchführung der Woche erwiesen sich in der Gebietsorganisation 20 gellen mit etwa 500 Mitgliedern.
Nach einem solchen Anwachsen der Organisation wurden zu Beginn des Jahres 1920 Bezirkskongresse einberufen und Bezirkskomitees gebildet. Im Februar 1920 tagte der 2. Gebietskongreß, an dem an 50 Delegierte teilnahmen, die 500 Mitglieder des KJV. vertraten. Die Zellen in den Dörfern des Gebiets verrichteten in dieser Zeit administrative Arbeiten und halsen den Sowjetorganen Deserteure festnehmen, die Zwangssteuer einsammeln usw. Der Schwerpunkt der Arbeit der Dorszellen lag in der Periode des Bürgerkrieges in der Organisation, Agitation und Mobilisation.
Mitte des Jahres 1920 wurde eine Reihe Mobilisationen von Verbandsmitgliedern an die polnische Front und auf Kommandokurse durchgeführt. Im Laufe dieses Jahres gab der Verband der Armee etwa 60 Mitglieder, unter denen eine große Zahl aktiver Arbeiter war; außerdem fand in allen Organisationen des Verbandes obligatorischer Militärunterricht statt.
Der Gebietsverband leistete in dieser Zeit eine große agitatorische Arbeit unter den Losungen: „Verteidigung der Sowjetmacht“ und „Vereinigung der Roten Jugend in dem RKJV“. Die am meisten verbreiteten Formen der Agitation waren: Meetings, Demonstrationen, Presse usw.
Die Gebietsorganisation beteiligte sich aktiv an allen öffentlichen politischen Kampagnen, wie z. B. an der „Woche der Front“ u. a. Die Teilnahme an allen diesen Kampagnen war von sehr großer erzieherischer Bedeutung.
Mit der parteilosen Jugend wurde eine enge Verbindung unterhalten. In der Sommerperiode des Jahres 1920 allein wurden 12 parteilose Konferenzen und eine Reihe städtischer Versammlungen der Arbeiterjugend einberufen.
Auf dem Gebiet des ökonomischen Lebens hat der Verband in dieser Periode eine Reihe Errungenschaften zu verzeichnen: es wurde der 4‒6 stündige Arbeitstag für die Halbwüchsigen durchgeführt, drei Assistenten zu Arbeitsinspektoren ausgeschieden, eine ärztliche Untersuchung herbeigeführt usw.
In der Periode des Bürgerkrieges wurde auch fortwährend an der politischen und kulturellen Entwicklung der Jugend in Stadt und Dorf gearbeitet.
Durch das starke Anwachsen der Gebietsorganisation und die Mobilisation von aktiven Arbeitern trat bald großer Mangel an letzteren zutage, so daß die ganze Masse der Jugendverbandsmitglieder nicht so bedient werden konnte, wie es hätte sein sollen, so daß die Aufklärungsarbeit vieles zu wünschen übrig ließ.
Noch ausgangs Sommer begann sich die Gebietsorganisation zu verringern. Diese Erscheinung trat im Herbst noch krasser zutage. Zur Zeit des 3. Kongresses, der im Oktober 1920 stattfand, zählte der Jugendverband nur noch halb so viel Mitglieder als er früher besaß. Die Hauptursache dieses Niedergangs bestand darin, daß sich bei der Jugend die Notwendigkeit bemerkbar machte, tiefere und ernstere Arbeit in Angriff, zu nehmen. Der Agitation war man überdrüssig geworden. Außerdem konnte die kleine Zahl aktiver Arbeiter, die an die Arbeitsmethoden des Kriegskommunismus gewöhnt waren, die Jugendverbandsmitglieder nicht hinreichend befriedigen. Das alles rief einen Niedergang der Arbeit hervor, der sich durch den damaligen Wirrwarr in dem Gebietskomitee kritisch gestaltete.
Es ist daher ganz erklärlich, daß der 3. Kongreß, mangelhaft vorbereitet, wenig Teilnehmer zählte und nicht sonderlich geschäftsmäßig verlief, mithin auch durch seine Beschlüsse den Zustand der Organisation nicht bessern konnte. Zwar begann in der ersten Zeit nach dem 3. Kongreß (in der Winterperiode) die Verbandsarbeit sich einigermaßen zu beleben, z. B. hinsichtlich der politischen Aufklärung der Mitglieder, wozu die regelmäßig erscheinende Jugendzeitung unter dem Namen „Zum Kommunismus“ das Ihrige beitrug; auch eine ziemlich starke Arbeit wurde unter den Vorkriegspflichtigen geleistet. Im allgemeinen war jedoch die Arbeit, wie erwähnt, nicht befriedigend, und überdies wurde sie im Anfang des Jahres 1921 gewaltsam unterbrachen durch das Austreten des Banditentums im Gebiet.
Der Verband im Kamps mit dem Banditentum und dem Hunger
Die Periode des Banditentums, die im Herbste 1920 in unserem Gebiete einsetzte, war auch für unsere Gebietsorganisation sehr tragisch. Innerhalb des Verbandes konnte in dieser Periode keine planmäßige Arbeit geleistet werden. Die ganze Organisation befand sich im Kriegszustand und mußte aktiv an dem Kamps mit dem Massenbanditentum teilnehmen. Im Frühling 1921 befanden sich alle Organisationen des Verbandes in den Truppenteilen für besondere Bestimmung. Der Kampf mit dem Banditentum kam dem Verband teuer zu stehen. Die ganze Seelmänner Organisation wurde gesprengt und die Mehrheit der Mitglieder brutal zu Tode gequält. Während des Banditentums büßten ihr Leben ein: zwei Mitglieder des Gebietskomitees, fünf Mitglieder von Bezirkskomitees, eine Reihe Sekretäre von Zellen und viele andere Mitglieder des Jugendverbandes, in allem 45 Genossen.
Im Herbste 1921, als das Banditentum liquidiert war, zählte die Gebietsorganisation nur noch etwa 120 Mitglieder; dieses kleine Häuflein war jedoch im Kampfe gefeit worden. Mit der Liquidierung des Banditentums war die Prüfungszeit der Gebietsorganisation noch nicht zu Ende.
Der 4. Gebietskongreß, der auch in diesem Herbst stattfand, stellte die Losung auf: „Kampf mit dem Hunger“. Demgemäß gestaltete sich auch die fernere Arbeit. Bei der Arbeit zur Hilfe für die Hungernden nahmen die Organisationen des Verbandes regen Anteil. Es wurden Spenden gesammelt, Abende veranstaltet, Kinder untergebracht und vom Verband selbst 50 Kinder unterhalten. Auch an der Evakuation der Kinder in erntereichere Gegenden beteiligte sich der Verband. In der Winterperiode 1921‒22 gab das Gebietskomitee eine Zeitung unter dem Namen „Die Rote Jugend“ heraus; es wurde an der politischen Aufklärung der Mitglieder des Verbands gearbeitet: die Marxstädter Organisation hatte beispielsweise eine Schule für politischen Unterricht gegründet, die 40 Personen absolvierten.
Vom Sommer des Jahres 1922 an beginnt ein neuer Aufstieg in der Arbeit der Gebietsorganisation, da die Hungersnot ihre Schärfe verlor und der Verband sich in seiner Arbeit an die neuen Verhältnisse anzupassen versuchte.
Der Verband in den neuen Verhältnissen
In der Anpassung der Arbeit an die neuen Verhältnisse oder in dem, was man die Anpassung an die Psychologie der Jugend nennt, ging die Marxstädter Organisation den andern voran, indem sie diese Arbeit im Laufe der Sommerperiode 1922 eifrig betrieb. Auch in andern Organisationen des Gebiets begann sich die Arbeit mehr oder weniger zu regen.
Nach der Abrundung des Gebiets und dem Verschmelzen zweier Organisationen, der deutschen und der russischen, begann sich die Arbeit noch erfolgreicher zu gestalten.
Der 5. Gebietskongreß, der im September 1922 in der Stadt Pokrowsk stattfand, versammelte sich im Moment des Ausstiegs der Arbeit in der ganzen vereinigten Gebietsorganisation des Verbandes. Auf dem Kongreß waren etwa 50 Delegierte anwesend, die 600 Mitglieder des KIV vertraten. Der Kongreß charakterisierte den Zustand der Gebietsorganisation und zeichnete die fernere Bahn für deren Arbeit vor.
Nach dem 5. Gebietskongreß macht sich ein Wachsen aller Organisationen bemerkbar; auch qualitativ erstarken sie.
Im letzten Jahre verstärkte der Verband seine Teilnahme an dem politischen Leben des Staates, trat in noch nähere Verbindung mit den breiten Massen der Arbeiter- und Bauernjugend und befestigte bedeutend seine Positionen im Dorfe. Die Arbeit, die die Gebietsorganisation im letzten Jahr geleistet hat, ist kolossal. Wir können mit Gewißheit sagen, daß unsere Gebietsorganisation den richtigen Weg beschritten hat, auf dem sie immer neue und neue Erfolge erreichen wird.