Geschichte der Wolgadeutschen
NACHRICHTEN
Organ des Gebietskomitees der KPdSU(B) und des Obersten Sowjets
der ASSRdWD, des Stadtkomitees der KPdSU(B) und des Stadtsowjets
der Deputierten der Werktätigen von Engels
29. August 1941 Nr. 203

An den Fronten des vaterländisches Krieges

WIR NEHMEN AN IHNEN RACHE FÜR DICH, GENOSSE!

Vor uns liegt das Komsomolmitgliedsbuch Nr. 12535944, versengt, blutgetränkt, von einem faschistischen Bajonett durchbohrt.

Dieses Mitgliedsbuch gehörte dem heldenmütigen Rotarmisten Heinrich Hoffmann, der von den hitlerschen Unmenschen bestialisch zu Tode gequält wurde.

Heinrich war 20 Jahre alt. Vor einem Jahr trat er in den Komsomol ein. Das Mitgliedsbuch wurde ihm am 31 August 1940 überreicht.

Gebürtig aus dar Republik der Wolgadeutschen, war dar Komsomolze Hoffmann ein glühender Patriot unserer Heimat. Ein Deutscher seiner Nationalität nach, haßte er leidenschaftlich die Faschisten, die das deutsche Volk in einen Abgrund der Schande gestürzt haben.

Heinrich war ein tapferer Kämpfer und schlug sich aufopferungsvoll gegen die Feinde. Er kämpfte so, wie es einem Komsomolzen gebührt.

Schwerverwundet geriet Heinrich in die Gefangenschaft der faschistischen Henker.

Die Banditen folterten den Jungen Helden, aber keine Martern vermochten seinen Geist zu brechen. Die niederträchtigen Faschisten hackten ihm beide Hände ab, stachen ihm die Augen aus und schnitten ihm die Zunge ab. Mit dem Bajonett durchbohrten sie ihm die Brust, und das Mitgliedsbuch des Komsomol, das er an seiner Brust trug, ist von dem Blute Heinrichs getränkt. Neben die Leiche Hoffmanns legten die zweifüßigen Bestien, die Hitlerbanditen, aus Stücken eines menschlichen Körpers einen fünfzackigen Stern.

So bestialisch folterten die verfluchten faschistischen Mörder den jungen Patrioten.

Das Blut Heinrichs, das Blut unserer Brüder, die von den Faschisten zu Tode gequält wurden, schreit nach Rache.

Das Mitgliedsbuch des Komsomol, das vom Blut des heldenmütigen Jünglings getränkt ist, hüten die Kampfgefährten Heinrichs wie eine Fahne.

Sie haben bei diesem Buch geschworen, bis zum Ende zu kämpfen, zu kämpfen, bis das faschistische Geschmeiß vernichtet, bis die Flamme unserer Rache die zweifüßige, durch das schwarze Hakenkreuz gezeichnete Bestie zu Asche verbrannt hat.

Blut für Blut, Tod für Tod zahlen wir den Henkern.


Unterpolitleiter L. Kaznelson sandte uns aus der aktiven Armee ein Gedicht, das dem Gedächtnis Heinrich Hoffmanns gewidmet ist.

Keine Schonung der verruchten Bande,
Unser heiliger Haß sei grenzenlos.
Seht hier dies Billett, versengt am Rande
Und durchbohrt von Bajonettes Stoß.

Als ein Krieger unseres roten Heeres
Trug auf seinem Herzen er dies Buch,
Ging mit ihm zum Kampfe, zwanzigjährig.
Tapfer er sich mit dem Feinde schlug.

Über dir — das rote Sterngebilde,
Mit dir unser großes Heimatland.
Nieder sankst da blutend und dem wilden
Räuberhaufen fielst du in die Hand.

Trunkne Horde dich drei Stunden quälte,
Fest bliebst da trotz Marter, Hohngeschrei.
Unser roter Kriegerruhm dich stählte,
Und der Blick des Führers, warm und treu.

Dachtest noch an Moskau schon im Sterben,
Du verbranntest — doch dein Geist, er lebt!
Aus der Asche steigt dem Feind Verderben,
Heiße Kampfwut sich aus ihr erhebt.

Über diesem Buch, das du getragen,
Dieser Schwur zum harten Kampf uns eint:
Uns erbittert, unentwegt zu schlagen,
Dich zu rächen an dem tollen Feind.

Unterpolitleiter L. KAZNELSON.
(Aus der „Komsomolskaja Prawda“)


Der Schwur der Kraßny-Kuter Komsomolzen

Kraßny-Kut (telefonisch). Kaum war die Nachricht vom Heldentod des Komsomolzen Heinrich Hoffman hierher gedrungen, da versammelte sich auch schon das Komsomolaktiv. In der Resolution, die in der Versammlung angenommen: wurde erklärte das Aktiv von Kraßny-Kut:

„Die Komsomolorganisation des Kraßny-Kuter Kantons ist Stolz auf den Mut, die Ausdauer und Furchtlosigkeit des kühnen Rotarmisten Heinrich Hoffmann, der im Kampf mit dem deutschen Faschismus, dem verdammten Feind der ganzen Menschheit, ums Leben kam.

Wir schweren, für den Tod des Genossen Hoffmann Rache zu üben. Mit Blut für Blut, mit Tod für Tod wird unsere Jugend es den faschistischen Henkers heimzahlen.

Wir rufen die gesamte Komsomolorganisation, die gesamte Jagend unserer Republik dazu auf, ihre Reiten noch fester um unsere Mutter, die Partei der Bolschewiki, und um unseren geliebten Stalin zu schließen. Noch intensiver wollen wir uns militärische Kenntnisse aneignen, noch mehr die Produktivität der Arbeit steigern. Wir werden Tag und Nacht, ohne die Hände in den Schoß zu legen, arbeiten, wir werden unserer Roten Armee helfen, die hitlersche Bande von Halsabschneidern zu zertrümmern und zu vernichten.“


Tod den Henkern!

Mit dem Gefühl tiefster Empörung haben wir die Nachricht vom Heldentod des aus unserem Dorf stammenden Komsomolze Heinrich des Philipp Hoffmann vernommen, der von einer Bande faschistischer Henker zu Tode gequält wurde.

Heinrich Hoffmann hat uns bei seiner Arbeit in der Kollektivwirtschaft ein Beispiel gewissenhaften Verhaltens zur Arbeit gegeben. Er war mit ganzer Seele der großen Sache der Partei Lenins-Stalins ergeben.

Mögen sich's die faschistischen zweibeinigen Tiere merken, daß keine Morde, keine Verhöhnungen unserer Söhne und Bruder unseren eisernen Willen zum Sieg, zur völligen Vernichtung der hitlerschen Horden brechen werden. Ihrem Tod entgehen die Henker nicht. Wir werden uns noch enger am unsere Partei, die Partei Lenins-Stalins, scharen. Verdreifachen, verzehnfachen wollen wir unsere Kräfte bei der Einbringung der reichen Ernte, wir wollen die Kriegskunst vorzüglich erlernen, um in jeder Minute bereit zu sein, in die Reihen der Kämpfer der Roten Armee einzutreten.

Im Auftrag der Mitglieder des landwirtschaftlichen
Artels „Kampf“, Dorf Rosental, Kraßny-Kuter Kanton:

I. Engelmann, H. Hardt, K. Keller, S. Schuchart,
E. Engelmann, E. Gottfried, E. Kuter.


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