Geschichte der Wolgadeutschen

21. Gesundheitspflege.

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Дата размещения: 29.04.2021


Лечебная медицина


Gesundheitspflege.

Im vergossenen Jahrzehnt vergrößerte sich die Zahl der medizinischen Punkte von 46 auf 58. Dadurch wurden die medizinischen Distrikte entlastet, wobei im Durchschnitt auf jeden Distrikt 9.800 Personen entfielen, gegen 14.300 in der Borrevolutionszeit. Die normale Bevölkerungsanzahl eines medizinischen Distrikts beträgt 6.000—8.000. Eine noch größere Bedeutung hatte die Vermehrung der Zahl der Krankenbetten. Die Mehrzahl der Landamts-Krankenhäuser besaß 6 bis 8 Betten. Das Volkskommissariat für Gesundheitspflege vergrößerte diese Zahl auf 12—16; ebenso erweiterte es alle übrigen großen Krankenhäuser und vermehrte die Anzahl der Betten in den neueröffneten Krankenhäusern. Insgesamt wurde die Zahl der Krankenbetten 2½ mal vergrößert. Durch die Zunahme der Zahl der Krankenhäuser verringerte sich die Zahl der Kandidaten auf die Krankenbetten. Herrscht keine Epidemie, so genügt ein Krankenbett auf je 500 Köpfe. Bei uns kommt eilt Krankenbett erst auf 900 Menschen.

Eine große Errungenschaft der Rätemacht besteht darin, daß sie die Qualifikation der medizinischen Arbeit erhöhte.

Die Landämter verlegten sich stark auf die Einführung selbständiger Feld scherpunkte, die alle von der Rätemedizin in ärztliche Punkte umgewandelt wurden. Diese Erweiterung des Etats schuf für die medizinische Arbeit normalere Verhältnisse als vor dem Krieg und vor der Revolution. Im Jahre 1913 entfielen auf einen Arzt durchschnittlich 13.800, vor der Revolution 17.300 Kranke. Infolgedessen konnte der Arzt den Kranken nur wenig Aufmerksamkeit schenken; jetzt dagegen, wo er nur 5.600 Kranke zu behandeln hat, kann er ihnen mehr Zeit widmen.

Die Zunahme der Zahl der medizinischen Distrikte, ihre Versorgung mit ärztlichem Personal, die dadurch erzielte Verkleinerung des von den einzelnen medizinischen Punkten bedienten Territoriums, die sich daraus ergebende Rühe der Heilanstalten, sowie die hinreichende Versorgung der letzteren mit Medikamenten ließ sich an dem Besuch der Ambulatorien erkennen: im Jahre l913 waren es 13% der Bevölkerung, die die Ambulatorien besuchten, im Jahre 1918 — 25%, im Jahre 1926 aber schon 100%.

Die Zunahme des Besuchs der Ambulatorien und die Zunahme der Zahl der Bettlägerigen, die sich an die Krankenhäuser um Aufnahme wandten, war nicht nur allein die Folge des Ausbaues des medizinischen Distriktnetzes, sondern, in größerem Maße, der Spezialisierung der in den Ambulatorium und hauptsächlich in den Krankenhäusern erwiesenen medizinischen Hilfe.

In dem Maße, wie die Zahl der bettlägerigen Kranken zunahm, nahm auch die Zahl der Krankenbett-Tage zu. Hier muß jedoch betont werden, daß umgeachtet der Zunahme der Tage, die die Kranken in den Krankenhäusern verbrachten — was mit der Vergrößerung der Krankenbettzahl zusammenhängt —, die Zeit, die ein Kranker im Krankenbett zubrachte, durchschnittlich die gleiche blieb wie früher. In, Jahre 1918 betrug sie 10,3 Tage, im Jahre 1926 — 10,8 Tage und im Jahre 1913 — 12,4 Tage. Dies beweist, daß auf die Krankenbetten noch große Nachfrage herrscht, daß die Erkrankungen noch häufiger sind als in der Vorkriegszeit und die Kranken dadurch gezwungen sind, um 1 bis 2 Tage das Krankenbett eher zu verlassen, um den Platz anderen Kandidaten zu räumen.