Geschichte der Wolgadeutschen

9. Die landwirtschaftliche Kooperation.

Экспонат предоставлен: РГБ

Дата размещения: 29.04.2021


Сельскохозяйственная кооперация


Die landwirtschaftliche Kooperation.

Die Milchwirtschaft.

Bis zum Jahre 1924 wurde nur bei den Mennoniten Milchwirtschaft getrieben, und auch diese brachten nur einen unbedeutenden Teil ihrer Produkte auf den Saratower Markt. Bei der übrigen Bevölkerung wurde auf die Kühe wenig Sorgfalt verwendet. Die erhielten das schlechteste Futter und standen in ihrer Wertschätzung für die Wirtschaft weit unter dein Pferden. Erst in den Misterntejahren lernte die Bauernschaft die Kuh schätzen, welche oft die einzige Ernährerin der Familie war und auch bei der Arbeit das Pferd ersetzte. 1924 eröffneten 9 landwirtschaftliche Genossenschaften Käsereien. Anfangs waren diese Käsereien sehr schlecht eingerichtet, aber als die erhaltenen Kredite es erlaubten, wurden spezielle Keller eingerichtet und Inventar erworben. Gegenwärtig haben wir in der Republik 24 Butter- und Käsereien, 17 reine Käsereien und 5 reine Buttereien. Die Verarbeitung der Milch in diesen Betrieben ist für den Bauern bei weitem vorteilhafter als die Herstellung von Butter zu Hause. Im Sommer erhält der Bauer zu Hause gewöhnlich anderthalb Pfund Butter aus einem Pud Milch. Diese anderthalb Pfund kosten 60 Kopeken. Aus demselben Pud Milch werden in der Käserei 4 Pfund Käse hergestellt, welche 1 Rubel 60 Kopeken tosten. Der Remselsojus hat eine Reibe sogenannter Kontrollassistenten angestellt, welche die Bauern die richtige Kuhfütterung lehren und außerdem sich bemühen, den für uns geeignetsten Typus einer Melkkuh ausfindig zu machen. Wenn nur bessere Melkkühe gezüchtet haben werden, diele rationell füttern, durch die Landeinrichtung das Vieh zu jeder Jahreszeit nahe am Wirtschaftszentrum sein wird, dann nehmen unsere Buttereien und Käsereien ohne Zweifel einen solchen Aufschwung, daß sie ein Haupterwerbszweig unserer Bauernwirtschaft werden.

Der Tabakbau.

In den Kantonen Marxstadt, Krasnojar und Mariental ist der Tabakbau ein nächtiger Rebenerwerb unserer Bauern. Die Mißernte des Jahres 1924 haben diese Kantone dank dem Tabak besser überstanden als alle anderen. Es wird hauptsächlich Machorka und in geringerem Maße Zigarrentabak angepflanzt. Die Machorka bildet die Grundlage für die örtliche Machorkaindustrie. Der Zigarrentabak in ein Exportartikel und geht hauptsächlich nach Deutschland und Finnland. Da unser Tabak von nicht besonders Hoher Dualität ist und dies seine Ausfuhr ins Ausland unrentabel macht, haben der Remselsojus und das Volkskommissariat für Landwirtschaft 1926 die nötigen Mittel abgelassen, um auf der Krasny-Kuter Versuchsstation Versuche anzustellen, die darauf ausgehen, bessere Fabriksorten zu erzielen.

Der Warenumsatz des Remselsojus.

1924 überwog die Versorgungstätigkeit der landwirtschaftlichen Kooperation: sie stellte den Bauern für 485.000 Rubel Industriewaren und für 422.000 Rubel Brot und Futtermittel zu. Dagegen beschränkte sich der Absatz von Produkten auf 280.000 Rubel, hauptsächlich Tabak, Butter, Käse und Häute. Für das Jahr 1925 ist charakteristisch, daß sich die Versorgungs- und Absatztätigkeit bereits die Waage halten, jede beläuft sich auf etwa 2,7 Millionen Rubel. In der Versorgung spielt immer noch das Getreide (1 Mill. Rubel) eine Hauptrolle, daneben aber auch landwirtschaftliche Maschinen (526.000 Rubel), Wirtschaftsartikel (605.000 Rubel) und infolge der damals noch nicht durchgeführten strengen Arbeitsteilung mit den Konsumvereinen Manufaktur (484.000 Rubel). Im Absatz steht bereits wieder Getreide mit 1½ Mill. Rubel an erster Stelle. 1926 bringt eine neue Steigerung der Versorgung mit landwirtschaftlichen Maschinen und Wirtschaftsartikeln und mit Samenmaterial. In diesem Jahre ist der Wert der abgesetzten landwirtschaftlichen Produkte schon etwa viermal so groß als der, mit welchem der Remselsojus die Wirtschaften versorgt.