Geschichte der Wolgadeutschen

20. Klubs.

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Дата размещения: 29.04.2021


Клубы


Klubs.

Die Verbesserung der materiellen Lage der Arbeiter und Angestellten trug viel zur Hebung der Aktivität und zur Steigerung der kulturellen Anforderungen der Gewerkschaftsmitglieder bei und fand ihren Ausdruck in einer verstärkten kulturellen Aufklärungstätigkeit der professionellen Verbünde.

Zur Hebung der allgemeinen kulturellen, politischen und gewerkschaftlichen Vorbereitung der Mitglieder organisieren die Gewerkschaften Klubs und Rote Ecken.

Die Klubs sind Anstalten der Massenerziehung, sind eine der Formen, durch die der Masse die Klassenideologie des Proletariats eingeprägt wird, sind eine Stufe der Schule des Kommunismus. Dadurch wird die Bedeutung des Wachstums der Klubs und ihrer Mitglieder bestimmt. Je mehr Klubs, je mehr Mitglieder der Klubs wir haben, desto erfolgreicher ist die kommunistische Erziehung der Massen, desto erfolgreicher nimmt die Masse die Klassenideologie des Proletariats auf.

Die Einführung der individuellen Mitgliedschaft in den Klubs im Jahre 1925 ergab günstige Resultate. Die Aktivität der Klubmitglieder hob sich und die Massenarbeit wurde bedeutend verbessert. Wenn wir nur die Januarziffern über die Arbeit der Klubs nehmen, so erhalten wir in diesem Monat allein 715 Massenaufführungen, durch die 55.415 Mitglieder bedient wurden.

Zur Hebung des kulturellen Niveaus wird in den Klubs auch das Analphabetentum liquidiert. Aber diese Arbeit kann bis seht noch nicht zu Ende geführt werden, weil immer neue des Lesens und Schreibens unkundige Mitglieder hinzukommen, hauptsächlich in den Verbänden der Land- u. Waldarbeiter und der Textilarbeiter.

Die Klubarbeit wird immer komplizierter, da die verschiedenen Mitlieder auch verschiedene Anforderungen an den Klub stellen, verschiedene Interessen haben. Die einfachen Arbeitsformen können die Mitglieder schon nicht mehr befriedigen. Die Mitglieder verlangen jetzt schon mehr als die allgemein-kulturelle Arbeit, sie verlangen die Anpassung der kulturellen Arbeit an die Interessen der verschiedenen Schichten sowohl der gebildeten, als auch der weniger vorbereiteten Mitglieder.

Verlagswesen.

Um die kulturellen Bedürfnisse der durch die Oktoberrevolution von der nationalen Knechtschaft befreiten Wolgadeutschen zu befriedigen, befaßte sich in den Jahren 1918 bis 1922 die Abteilung für Volksaufklärung mit der Herausgabe von Büchern und anderen Druckschriften in deutscher Sprache. Von 1922 bis 1925 setzte diese Tätigkeit ein besonders zu diesem Zwecke gegründetes „Verlagskombinat“ fort, das zu Anfang des Jahres 1925 in den „Staatsverlag der Autonomen Sozialistischen Räterepublik der Wolgadeutschen“ umgestaltet wurde.

Außer den periodischen Druckschriften erschienen von 1919 bis 1922 nur einige Lehrbücher und eine Reihe von landwirtschaftlichen Broschüren und Wandtafeln. Im Jahre 1923—24 wurden 10 Bücher im Ausmaße von insgesamt 44 Druckbogen mit einer Gesamtauflage von 24.150 Exemplaren verlegt. Im darauffolgenden Jahre gelangten 56 Bücher (205 Druckbogen) mit einer Gesamtauflage von 252.500 Exemplaren zur Ausgabe, davon 4000 Exemplare in russischer Sprache. Im Jahre 1925—26 gab der „Deutsche Staatsverlag“ 156 Druckbogen mit einer Gesamtauflage von 234.000 Exemplaren und außerdem gemeinsam mit dem „Zentralverlag der Völker der Sowjetunion“ 253 Druckbogen mit einer Gesamtauflage von 242.000 Exemplaren heraus. Im Jahre 1926—27 wurden vom „Deutschen Staatsverlag“ 98 Druckbogen mit einer Gesamtauflage von 196.125 Exemplaren herausgegeben. Dem Inhalte nach entfällt der größte Teil der oben angeführten Druckbogen und Exemplare aus Lehrbücher, dann folgt Literatur für die Bauernschaft, ferner sozial-politische, populär-wissenschaftliche und schöne Literatur.