Geschichte der Wolgadeutschen

18. Die Staatssparkasse.

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Дата размещения: 29.04.2021


Государственная Трудовая Сберегательная Касса


Die Staatssparkasse.

Die nutzbringendste Art der Anwendung von Ersparnisseil der werktätigen Bevölkerung besteht in der Einlage von Geldern, auch kleiner, an und für sich unbedeutender Betrüge in die Staatssparkasse. Die sich in den einzelnen Sparkassen ansammelnden Summen bilden in ihrer Gesamtheit ein bedeutendes Kapital. Durch die Zuführung von Kreditsummen aus diesem Kapitale erhält unsere Volkswirtschaft die Möglichkeit einer raschen Entwicklung, wodurch wiederum der allgemeine Wohlstand der werktätigen Bevölkerung gehoben wird.

Nach der Periode des Kriegskommunismus im September 1923 wurde in der Wolgadeutschen Republik die erste Sowjet-Staatssparkasse organisiert. Die Zahl der Sparkassen nahm schnell zu. Im Oktober 1924 funktionierten 13, am 1. Oktober 1927 schon 58 Sparkassen, also um 27 mehr als vor der Revolution. Am 1. Januar 1925 gab es 9366 Sparer, die über Einlagen in der Höhe von 1.802.017 Rubel, also im Durchschnitt über je 192 Rubel 90 Kop. verfügten.

Mit dem Wachstum des Wohlstandes der Bevölkerung der Wolgadeutschen Republik steigt auch ununterbrochen die Summe der Einlagen, während die Anzahl der Sparer verhältnismäßig weniger zunimmt.

Die Bauern stehen als Spareinleger an letzter Stelle. Die Ursache dieser Erscheinung liegt darin, daß die Bauernschaft nach dem Hungerjahre 1921 lind nach der Mißernte im Jahre 1924 nicht nur über gar keine freien Mittel verfügte, sondern selbst kreditbedürftig war. Den ersten Platz unter den Spareinlegern nehmen zahlenmäßig die Angestellten ein. Hinsichtlich der durchschnittlichen Höhe der Einlagen dagegen stehen die Bauern an erster, die Arbeiter an zweiter und die Angestellten an dritter Stelle.

Landwirtschaftssteuer.

Die Landwirtschaftssteuer in unserer Republik wurde im Jahre 1923—24 teils in Geld und teils in Natur entrichtet. Die Schwierigkeit der Steuereinziehung und die schwache Lage der Landwirtschaft brachten es mit sich, daß in unserer Republik nur 89 Prozent der in dem erwähnten Jahre zu entrichtenden Summe einsamen.

Zum ersten Mal wurde die Steuer im Jahre 1924—25 ausschließlich in Geld entrichtet. Die zu entrichtende Steuersumme war mehr als um die Hülste geringer als im Jahre 1923—24.

Unsere Republik hatte in jenem Jahre eine Mißernte zu verzeichnen, und deshalb wurden zur Zahlung der Steuer nur 7 Prozent der Wirtschaften herangezogen, die außerdem noch bedeutende Vergünstigungen erhielten. Es wurden insgesamt nur 16 Prozent der Steuer (169.000 Rubel) eingesammelt.

Die Mißernte von 1924—25 bewog die Regierung, im nächsten Jahre sehr niedrige Steuersätze zu bestimmen, um den Bauernwirtschaften unserer Republik die Möglichkeit zu geben, sich endgültig zu erholen.

Das Jahr 1926—27 ist das Jahr der Reform der einheitlichen landwirtschaftlichen Steuer. Es wurde beschlossen, nicht nur die Einnahmen aus der Landwirtschaft, sondern auch die nebenseitigen Einkünfte zu besteuern, was jedoch teilte Erhöhung der Steuer bedeutete.

Gegenwärtig, wo das System der einheitlichen landwirtschaftlichen Steuer schon so gefestigt ist, daß zukünftig keine großen Veränderungen mehr nötig sind, entfallen auf jeden Rubel Einnahme anstatt 16 Kopeken im Jahre 1923 nur noch 7 Kopeken Steuer.