Geschichte der Wolgadeutschen

7. Der Verband der Samen- und Rasseviehzüchter.

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Дата размещения: 29.04.2021


Семплемсоюз


Der Verband der Samen- und Rasseviehzüchter.

Die genossenschaftliche Samenzuchttätigkeit wurde in der deutschen Wolgarepublik im Jahre 1921 von der „Steppenseiter Samenzucht-Genossenschaft“ begründet. Als die Tätigkeit der Genossenschaft sick so stark erweiterte, daß sie den Rahmen einer landwirtschaftlichen Genossenschaftszelle überschritt, wurde am 12. Februar 1924 der „Verband der Samen- und Rasseviehzüchter“ gegründet.

Das Hauptziel, das der Verband verfolgt, besteht in der Vermehrung von Selektionssamen, die am meisten den Verhältnissen des trockenen Gebiets angepaßt und durch ihren hohen Mehlwert wirtschaftlich wertvoller sind.

Die neuen Samensorten werden von den Versuchsstationen nur in kleinen Mengen gezüchtet. Um nun die neuen Sorten der Bevölkerung zugänglich zu machen, übernehmen die staatlichen Samenkulturstätten und die Samenzucht-Verbände zu denen auch der „Verband der Samen- und Rasseviehzüchter“ zählt, die weitere Vermehrung.

Zu den Zellen des Verbands zählen: Samenzucht-Genossenschaften, landwirtschaftliche Artels und organisierte Gruppen.

Das Wachstum des Verbandes wird durch folgende Zahlenangaben charakterisiert:

 

1924

1925

1926

1927

Zahl der Organisationen

7

21

32

35

Wirtschaften, die zu den Organisationen gehören

339

894

1.080

1.152

Die ganze Samenzuchttätigkeit der Zellen geht unter unmittelbarer Kontrolle und Leitung des Verbandes der Samen- und Rasseviehzüchter vor sich, zu welchem Zweck er besondere Instrukteure-Agronomen besitzt.

Um endgültige Erfolge zu erzielen, vereinbart der Verband seine sämtlichen Pläne und seine ganze Tätigkeit mit dem Volkskommissariat für Landwirtschaft.

Seit der Zeit seiner Gründung hat der Verband den Genossenschaften folgende Menge Selektionssamen abgelassen:

1924

1925

1926

1927

3.958 Pud 20 Pf.

38.637 Pud

34.414 Pud 15 Pf.

26.000 Pud

Bei der Verabfolgung von Sämereien schließt der Verband mit den Genossenschaften besondere Verträge, in denen die Bedingungen der Bodenbearbeitung, der Saat und der Ernte vorausgesehen werden, ebenso wie die unbedingte Übergabe der Ernteüberschüsse der Genossenschaften an den Verband, um die übrige Bevölkerung planmäßig mit Selektionssamen versorgen zu können.

Seit der Zeit seines Bestehens hat der Verband insgesamt 800.000 Pud Selektionssamen abgelassen.

Das Hauptziel des Verbandes ist, die Bauernwirtschaften mit neuen Selektionssamensorten zu versorgen, die von den Versuchsstationen gezüchtet wurden, um damit die örtlichen Kultursorten allmählich zu ersetzen.

Die Wichtigkeit des Wachstums der Samenzuchtgenossenschaften wird nicht durch die Samenzuchterrungenschaften erschöpft. Die anfänglich einfachste genossenschaftliche Entwicklungsform der Samenzuchtgenossenschaften, die der Mehrzahl der Bauernwirtschaften zugänglich und verständlich ist, nimmt bei weiterer Tätigkeit die Form kollektiver Wirtschaftsführung an.

Die Anschaffung von Dresch- und Samenreinigungsmaschinen, von Traktoren und anderem allgemein genossenschaftlichem Inventar und Vermögen bringt die Samenzuchtgenossenschaften der gemeinsamen Landbearbeitung und der gemeinsamen Benützung des sämtlichen landwirtschaftlichen Inventars Schritt um Schritt näher.

Zum 10. Jahrestag der Oktoberrevolution hat der Verband der Samen- und Rasseviehzüchter eine hohe Entwicklungsstufe erreicht und besitzt im wirtschaftlichen Leben der Wolgarepublik gegenwärtig eine große Bedeutung.