Geschichte der Wolgadeutschen
NACHRICHTEN
des Gebiets-Komitees der Kom. Partei (B) der Sowetunion
und des Zentralvollzugskomitees der Autonomen
Sotialistischen Räte-Republik der Wolgadeutschen
27. Dezember 1929 Nr. 276

Gebt den Werktätigen ihre Bauwerke zurück!

Aus dem Schweiß und Blut der werktätigen Massen sind
die Kirchen als Bastillen der geistigen Knechtung entstanden ‒
zu Werkstätten der sozialistischen Kultur sollen sie werden

Von der Eröffnung des Kulturpalastes namens Karl Marx
in der ehemaligen lutherischen Kirche zu Marxstadt

Am Dienstag, dem 24. Dezember, 7 Uhr abends wurde in Marxstadt der Kulturpalast namens Karl Marx eröffnet. Vorher fand eine Demonstration der gesamten organisierten Bevölkerung von Marxstadt statt. An dieser Demonstration beteiligten sich mehr als 2000 Menschen. Schon um 6 Uhr abends versammelte sich vor dem Kulturpalast, der bisherigen lutherischen Kirche, eine gewaltige Menschenmenge, die eine „Schlange“ vom Kulturpalast bis zum Gebäude des Kantonvollzugskomitees bildete.

Auf der Kirchturmspitze, wo früher das reich vergoldete Kreuz ‒ dieses Symbol der geistigen Knechtschaft ‒ prangte, flatterte siegreich die blutrote Fahne der proletarischen Revolution. Auf der Kuppel über dem Hauptgebäude leuchtete der rote Stern ‒ das Symbol der Vereinigung der Proletarier aller Länder, der Sowjetmacht. Der Kulturpalast stand da in festlicher Illumination als ein Edelstein im freiheitsgoldenen Ringe der proletarischen Kultur.

Eine Viertelstunde vor Eröffnung der Feier strömte die Menschenmenge in den Kulturpalast, der im Nu überfüllt wurde. Die dreitausend Sitzplätze des Palastes boten der Menge nicht genügend Raum. Tausende mussten leider draußen auf der Straße bleiben. Fünfhundert Arbeiter der Fabrik „Wiedergeburt“, die im organisierten Zuge ankamen, fanden nur dadurch Platz, daß die Schuljugend ihre Plätze räumte. (Für die Jugend soll am nächsten Tag eine besondere Feier im Kulturpalast stattfinden.)

Hammer und Sichel auf den Trümmern des Götteraltars

Im Palast war anstelle des Altars, von welchem bisher das „Opium der Religion“ an die werktätigen Massen verabreicht wurde und auf welchem diese Massen ihr Bestes ‒ ihre innere Freiheit ‒ den Göttern der Ausbeuter zum Opfer brachten, eine Tribüne aufgebaut, in deren Mitte eine große Erdkugel stand mit den im Lichtbilde ausgeschnittenen Worten: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ Links und rechts davon prangten die Embleme der Arbeiter‒ und Bauernmacht und der Roten Armee ‒ Hammer, Sichel und Roter Stern.

Die beiden Galerien waren dekoriert mit den Losungen: „Es rettet uns kein höheres Wesen“, „Es dröhnt der Schritt der Arbeiterbataillone“ usw. In der Mitte des Saales, wo früher die Kronleuchten hingen, war ein großer, von vielen Lichtern beleuchteter Stern angebracht. Die Dekoration des Kulturpalastes war so schön, wie es Marxstadt noch nie erlebt hat.

Die Arbeiterschaft war in festlicher Stimmung. Noch nie hat Marxstadt solch eine Begeisterung erlebt wie an diesem Tage.

„Frei von den Fesseln der Religion!“

Die Kundgebungen im Kulturpalast wurden vom Sekretär des Kantonparteikomitees, Gen. Barbier, eröffnet. Er sagte unter anderem:

„Die Mühlsteine der Revolution gehen ihren Gang. Die Arbeiterklasse und die werktätigen Bauern der Stadt Marxstadt haben sich endlich von den alten Fesseln der Religion befreit und dieses Gebäude, welches früher der geistigen Unterdrückung gedient hat, der Kulturarbeit übergeben.

„Wir haben dem Kulturpalaste den Namen Karl Marx verliehen.“ Ungeheurer, nicht endenwollender Beifall folgte der Rede des Gen. Barbier; die Orgel spielte die Internationale. Etwas gänzlich Neues, ergreifend Schönes, Machtvolles und Erbebendes lag in den vollen Akkordklängen dieses Instruments.

Hierauf sprachen die Vertreter des Kantonvollzugskomitees Gen. Stuckert, der Jugendverbändler Weilert, der Vertreter der Frauen Gen. Hasselbach, ein Vertreter des Dorfes Bettinger, worauf der Vorsitzende des Kantonrates der Gottlosen, Gen. Kamphausen das Wort ergriff:

„Marxstadt hat den Weg zur Lehre des Atheismus, der Gottlosen gefunden“ sagte Gen. Kamphausen. Das Sowjetschiff, gesteuert von der Kommunistischen Partei, fährt auf den Wellen der Revolution dem Sozialismus entgegen.“ Darauf sprach als Festredner, als Eröffner des Kulturpalastes, Gen. Bartels.


„Die Zeit der Götterdämmerung ist angebrochen ‒
Die Menschen schmieden jetzt ihr eigenes Glück“

Festrede des Gen. Bartels

Der heutige Tag ist ein Markstein in der Geschichte von Marxstadt. Dieses Haus, in welchem jahrzehntelang die werktätige Bevölkerung von Marxstadt eingeschläfert wurde, wird nunmehr der werktätigen Bevölkerung zurückgegeben. Es hat ihr immer gehört: es ist aus den Mitteln der arbeitenden Bevölkerung aufgebaut. Man sagt, zwölf Jahre wurde an dem Bauwerke gearbeitet. Wie viele Millionen Arbeitsstunden nur in diesen Wänden, Säulen und Gewölben stecken mögen!

Die Steine der Wände, das Holz des Gebälks mussten von den Arbeiterfäusten aus ihrem Zusammenhange mit der Natur herausgerissen werden. Fleißige Arbeiterhände mussten das widerstrebende Naturprodukt umgestalten, viele Arbeiterbeine und -arme mussten in Bewegung gesetzt werden, um das Material für diesen Bau zu schaffen. Und auf diesem Bau mussten sich wieder Hunderte von Rücken krümmen, Hunderte von Händen zum festen Griff spannen, um das Material aufzutürmen, bis aus dem Gerüst dieses Bauwerk herausgeschält werden konnte.

Aber auf aller Arbeit der Werktätigen lag bis dahin der Fluch der Knechtschaft. Nicht für sich kämpften die Arbeiter in den Kohlenschächten gegen die schlagenden Wetter, nicht für sich atmeten sie die Dünste der chemischen Fabriken ein, nicht für sich litten sie in der Gluthitze der Schmelzöfen: der Kapitalist war es, welcher sich das Produkt ihrer Arbeit aneignete. Auch dieses Produkt des Arbeiterfleißes, auch dieser prachtvolle Bau wurde nicht seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt ‒ dem arbeitenden Volke zu dienen. Es wurde eigens zu dem Zwecke erbaut, den Arbeitern Misstrauen in ihre Kraft und sich selbst einzuflößen, ihnen den Glauben einzuflößen, der Fluch der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen sei auf Erden unabänderlich.

Aber jetzt ist die Zeit gekommen, wo das von den Pfaffen kunstvoll gewebte Lügennetz zerrissen wird; die Werktätigen durchschauen den Schleier, dem die Ausbeuterklasse durch Priesterhand den Menschen über die Köpfe gezogen hatte. Die Menschen werden sehend, reißen die Binden von ihren Augen und gewahren nun um sich her die Bausteine zu einem wahren Himmelreiche auf Erden.

Auch die Marxstädter werktätige Bevölkerung hat das Lügengewebe der Religion durchschaut. Sie hat mit überwältigender Stimmenmehrheit beschlossen, diese geistliche Verdummungsstätte in einen Kulturpalast zu verwandeln. Das ist ein Beweis für das kulturelle Wachstum der Massen.

Vor achtzig Jahren rief ein Dichter der Revolution den Massen zu:

„Reißt die Kreuze aus der Erden,
Lasset sie zu Schwertern werden!“

Doch dieser Ruf verhallte fast ungehört. Aber heute reißen die Massen ungerufen „die Kreuzer aus der Erden“. Sie reißen sie nicht nur aus der Erde, sie reißen sie auch vom Altar weg, von den Kirchenspitzen und machen Schwerter zur Vernichtung der Feinde des Sozialismus, geistige Schwerter zur Vernichtung der Finsternis, Traktoren zur Bekämpfung materieller Armut durch Fruchtbarmachung des Ackerbodens.

Von nun an wird der hohle Metallmund der Glocken die Menschen nicht zum Gebete hierher rufen, sondern das Rattern und Knattern der Motoren, der Traktoren aus diesem Metall wird das Erdreich vorbereiten für die Saat des Sozialismus. Von nun an wird dieses Gebäude die Werktätigen nicht mehr versammeln, um sie unter den Einfluss der Ausbeuter zu stellen, sondern um ihnen hier das Licht der Aufklärung zu bringen. Von nun an wird dieses prachtvolle Musikinstrument, die Orgel, nicht mehr die Unterwürfigkeit der Menschen unter einen Gott verkünden, sondern sie wird Hymnen anstimmen über den Sieg des Sozialismus. Und von dieser Kanzel wird nicht mehr der Geist der Demut gepredigt werden, sondern sie wird nun in eine Tribüne verwandelt, von welcher der Geist des Marxismus, der Geist des kämpfenden Gottlosen verkündet wird.

„Friede auf Erden!“ Heute um diese Stunde wird Hunderten von Millionen betrogener Werktätigen dieses gleißnerische Wort verkündet. Es war immer eine Lüge, denn so lange die Klassengesellschaft existiert, bleibt der Krieg die Grundlage des Lebens und der Friede nur eine besondere Form des Krieges. Besonders lügnerisch sind diese Worte heute, wo die ganze Welt vor Waffen strotzt und wo die Kirche im Dienste der herrschenden Klasse die Kanonen, die Maschinengewehre, die Tanks und das Giftgas zum Mordhandwerke segnet. Die Kommunisten haben den Massen die Wahrheit gesagt. Wir bringen den Massen keine gleißnerischen Reden vom Frieden, sondern wir sagen: Krieg dem Kriege.

Nur durch den Klassenkrieg kann der künftige ungeheuerliche Krieg beseitigt werden. Und wenn dieser Krieg auch auf dem ganzen Erdballe zum Siege aller Werktätigen über ihre Unterdrücker geführt hat, erst dann werden wir einen wahrhaften Frieden erleben.

Man sagt, ‒ und lügnerische Geschichtsschreiber wollen es beweisen, ‒ das Christentum habe die Sklaverei aufgehoben. Man braucht nur die Bibel aufzuschlagen, und die Worte der Bibel erbringen auch schon den Beweis, daß gerade das Gegenteil wahr ist. Das Christentum hat nicht nur die Sklaverei nicht abgeschafft, sondern sie noch vertieft. Es hat sie aus einer äußeren in eine innere Knechtschaft verwandelt, denn die christliche Religion verlangt vom Sklaven, daß er freiwillig das Los der Knechtschaft trage, daß er sich nicht unterstehe, die Stimme oder gar die Hand des Protestes gegen die Ausbeutung zu erheben. „Diene deinem Herrn“, so heißt es, „als wenn du Gott dienen würdest.“

Man sagt, das Christentum habe dem Menschen nichts gegeben. Das ist auch nicht wahr. Das Christentum hat dem Sklaven ein Geschenk gemacht. Es hat dem Sklaven, der bis dahin nur für ein Stück Vieh galt, eine „Seele“ geschenkt. Aber heute gibt die unterdrückte Menschheit der Ausbeuterklasse dieses Geschenk zurück. Die Menschheit verzichtet auf dieses Gnadengeschenk. Sie verzichtet auf eine Gleichheit der Seelen nach dem Tode und sie sieht ein, daß sie sich nur selbst aus dem Elend erlösen, daß sie von keinem höheren Wesen die Erlösung erwarten kann. Jetzt ist die große Zeit der Götterdämmerung angebrochen: die Götzen und Götter, welche sich die Menschheit, als sie noch auf einer niedrigen Kulturstufe stand, selber gemacht hat, werden heute von ihren Thronen und Altären gestürzt. Die Menschen sind zu Schmieden ihres eigenen Glückes geworden.

Dieser Prozess der großen Enttäuschung der Menschheit, wie Marx sagte, d.h. ihre Befreiung von einer Täuschung, ‒ dieser Prozess hat jetzt begonnen. Auf drei Gebieten geht die Befreiung der Menschheit vor sich: auf politischem, auf wirtschaftlichem und auf kulturellem Gebiete. Auf allen diesen Gebieten erkämpft sich die Menschheit ihre Selbstbestimmung. Ohne kulturelle Befreiung - keine politische und auch keine wirtschaftliche.

Ohne Beseitigung der Religion, als erdachtes Glück der Menschheit, wird sie, um wieder mit Marx zu reden, ihr wahres Glück nicht erbauen können.

Voran denn im Wettbewerb um die Erkämpfung dieses Glücks und mit Volldampf zum Sozialismus!


Kulturpalast „Karl Marx“

Nun flattern stolz von deinem Turm die roten Fahnen ‒
Symbol? ‒ s'ist mehr: ein zukunftsfrohes Ahnen!
Vorbei sind jene Zeiten, da in deinen Räumen
das Volk vergiftet ward mit mystisch lügenhaften Träumen;
das Volk gefesselt ward in geistiger Umnachtung,
zu Demut, Knechtschaft ward erzogen, zur Verachtung
des Sozialismus und des Rütestaats,
der Diktatur des Proletariats
und alles dessen, was uns Marx, Lenin gelehrt. ‒
Vorbei! ‒ Vergebens haben sich gewehrt
das nächtliche Getier, die dunklen Mächte,
die im Verborgenen und im Schutze finstrer Nächte
das Volk verdummt, ‒
                         Der Sozialismus, dessen Licht
Das tiefste Dunkel strahlend leucht't,
hat sie aus deinen Mauern aufgescheucht ‒
„Die Weltgeschichte ist das Weltgericht!“ ‒
Kein Gott, kein Evangelium,
kein geistbenebelnd Opium
vergiften länger deine Hallen ‒
die „heilige Dreieinigkeit“ samt „Satan“ sind gefallen!
In deinen Räumen wird ein neuer Geist,
der den geraden Weg zum Sozialismus weist,
die Menschheit führen.
                         Und ein neu Geschlecht,
dess' Hirn von keiner Religion geschwächt,
wird stürmisch Bildung und Kultur verlangen;
in deinen Räumen wird es sie erlangen. ‒
Nun schmücke dich, du Stätte sozialistischer Kultur,
in Purpurflammen leuchtendes Fanal auf weiter Flur!
Nicht länger dienst du „Christus“ ‒
Wir weihen dich dem Sozialismus!

Anneveidt, Pokrowsk


Nachdem noch Gen. Barbier das Schlußwort gehalten, begann die eigentliche Feier.

Die festlichen Veranstaltungen

Ein Chor von 200 Sängern trug eine Reihe revolutionärer Lieder vor. Unter der Leitung von Drobny führte ein 30 Mann starkes Orchester das Symfoniekonzert: „Der Tod des Afa“ und das Menuett von Paganini auf. Diese Darbietungen fanden sehr reichen Beifall. Man muß anerkennen, daß das Symfonieorchester seine Sache sehr gut gemacht hat.

Hierauf führten die Jugendverbändler eine lebende Zeitung in russischer Sprache auf, in welcher alle politischen Fragen der Gegenwart behandelt wurden: Selbstkritik, sozialistischer Wettbewerb, Fünfjahresplan, Kollektivisierung usw. Nun folgte eine Parodie auf die Ereignisse an der Ost- Chinabahn, wobei es besonders lustig war zu sehen, wie die Konferenz der imperialistischen Mächte auf die Note der Sowjetregierung hin vor Schreck aufflog.

Zum Schluß führten 80 Mädchen vom Pädtechnikum mit großen roten Fahnen Sportübungen vor, dabei gefielen am besten die Pyramiden, die wirklich schön gestellt waren.

Um halb zwölf Uhr abends fand die Kundgebung ihr Ende.

Das Verhalten der Bevölkerung zum Kulturpalast

Der Eindruck, den die Eröffnung des Kulturpalastes ausgeübt hat, war ein ungeheurer. Die Masse, die nicht die Möglichkeit hatte, in den überfüllten Kulturpalast zu kommen, stand draußen bis zu Ende der Feier. Das beweist schon allein, daß in Marxstadt das Streben nach einer wahren, nach der sozialistischen Kultur in unbegrenztem Maße vorhanden ist. Der Gesprächsstoff in ganz Marxstadt war der Kulturpalast.

Die Betbrüder, von denen man geglaubt, sie würden an diesem Abende Störungen verursachen oder wenigstens doch die Fensterscheiben einschlagen, verhielten sich ruhig. Es war ihnen das Herz in die Hosen gefallen. Als sie die Begeisterung der werktätigen Bevölkerung sahen, war es mit allen vorbei.

Die Aufgaben des Kulturpalastes

Alle Organisationen der Stadt haben den Auftrag bekommen, alle ihre Kulturkräfte für die Vorführung im Kulturpalast zur Verfügung zu stellen. Drei bis vier mal in der Woche sollen Theaterstücke, Symfoniekonzerte und ähnliches dargeboten werden. Am 25. Dezember findet für die Jugend eine besondere Feier statt. Am 31. Dezember wird abermals ein Symfoniekonzert abgehalten. Der Kulturpalast soll zu einem Kulturzentrum der Deutschen der ganzen Republik werden. Die Sonntagskonzerte werden fortgesetzt.

Die weitere Einrichtung des Kulturpalastes

An dem Gebäude der ehemaligen Kirche werden die notigen änderungen getroffen. Auch die Gallerien werden umgebaut, es soll eine richtige Bühne eingerichtet werden, weil man von dort nur auf den Bänken stehend auf die Bühne schauen kann. Es soll ein richtiges Theater werden mit Logen. Im Frühjahr sollen alle diese Arbeiten in Angriff genommen werden.

Von 6800 wahlberechtigten Bürgern Marxstadts haben 4184 ihre Unterschriften unter das Gesuch für Verwandlung der Kirche in eine Kulturstätte gegeben. Nach Einreichung des Gesuchs kamen noch 1000 Unterschriften hinzu, sodaß also fünf Sechstel der Bevölkerung für die Umwandlung sind.


Fonds zur Organisierung einer Kommune „Der Gottlose“

Seelmann an erster Stelle

Der Kantonrat der Gottlosen zu Seelmann sammelte unter seinen Mitgliedern 234 Rubel zur Organisierung einer Kommune „Der Gottlose“ im Unteren Wolgagau.

Die Gottlosenorganisation zu Marxstadt, die bedeutend stärker ist, als die in Seelmann, konnte für erwahnte Sache nur 82 Rubel 6 Kopeken einsammeln.

Welche Gottlosenzellen haben sich noch nicht geregt?

J. K. Schmidt.


Die Kirchen als Klubs

Einschmelzungen von Kirchenglocken

‒ In Nikolajewka, Kanton Fjodorowka, wurde in der ehemaligen Kirche ein Kulturhaus eröffnet. Der Eröffnungsfeier wohnten mehr als 400 Menschen bei, darunter viele Bauern aus den umliegenden Ansiedlungen.

‒ In Wosnesensk haben die werktätigen Bauern im Zusammenhang mit der Kollektivisierung beschlossen, die Kirche zu schließen und die Glocken in den Fonds der Industrialisierung zu geben.

‒ In Karpenka, Kanton Krasny-Kut wurde die Kirche der Kollektivwirtschaft zur Einrichtung eines Kulturpalastes übergeben.