Schaufler, J.: Die wolgadeutsche Schule einst und jetzt. Zum 15 jährigen Jubiläum der wolgadeutschen Autonomie. – Engels: Deutscher Staatsverlag, 1933. – 54 S.
JOHANNES SCHAUFLER
DIE WOLGADEUTSCHE SCHULE EINST UND JETZT
ZUM 15 JÄHRIGEN JUBILÄUM DER WOLGADEUTSCHEN AUTONOMIE
Schaufler, J.: Die wolgadeutsche Schule einst und jetzt. Zum 15 jährigen Jubiläum der wolgadeutschen Autonomie. – Engels: Deutscher Staatsverlag, 1933. – 54 S.
Vorwort
Dieses kleine Büchlein, daß zum 15-Jahrestag der Wolga- Autonomie erscheint, stellt sich zur Aufgabe, an Hand einiger Bilder aus dem heutigen Leben unserer polytechnischen Sowjetschule zu zeigen, in welchem Zustand sich unsere Schule gegewärtig, im 16. Jahre der Oktoberrevolution, befindet. Es soll zeigen, welch großer Umschwung in den letzten zwei Jahren nach dem historischen Beschluß des ZK der KP(B)SU über die Elementar- und Mittelschulen und dem Beschluß des ZK über die Lehrprogramme und die Schulordnung im Schulunterricht eingetreten ist. Es soll zeigen, wozu uns die Leninsche Nationalitätenpolitik auf dem Gebiet des Schulaufbaus verholfen hat. Es ist dies keine geschichtliche Darstellung, ist auch kein Ziffernmaterial über die großen Errungenschaften der Wolgadeutschen Autonomen Sowjetrepublik an der Schulfront, sondern es sind einfache Schilderungen aus dem Alltag der Sowjetschule. Es sind Bilder, die klar und unzweideutig die Lage, in der sich unsere Schule heute befindet, wiedergehen, die unverhohlen die noch bestehenden Mängel zeigen, die aber auch gleichzeitig den deutschen faschistischen Schwindlern, die die sowjetische Nationalitätenpolitik zu verleumden suchen, indem sie von einer „Unterdrückung des Deutschtums“ und von „Brüdern in Not“ an der Wolga faseln, den Mund stopfen.
Wir werden hier mir zwei Schulen bekannt, mit der Musterschule in Marxstadt (Zehnjahresschule) und der Siebenjahrschule in Beckerdorf. Die unzähligen Rapporte und Berichte aus unseren Schulen in den Tagen des Schulbeginns, September 1933, die in der wolgadeutschen Presse veröffentlicht waren, bringen klar zum Ausduck, daß diese beiden von uns hier behandelten Schulen nicht über den Durchschnitt hinausragen. Es ist dies der tatsächliche Zustand in unseren Schulen. Damit sei aber nicht gesagt, daß wir nicht auch noch schlechtere Schulen besitzen, die von den voranschreitenden durch den sozialistischen Wettbewerb und dadurch, daß ihnen andere Volksbildungsorgane mehr Aufmerksamkeit schenken, mitgerissen werden. Wir wären sonst keine Bolschewiki, wenn wir nicht unverblümt unsere Mängel aufdecken und kritisieren würden. Unsere Schulen haben den „Hauptmangel“, auf den das ZK der KP(B)SU in seinen Beschlüssen über die Schule hinweist und der darin besteht, daß die Schule den Kindern noch nicht genügend allgemeinbildende Kenntnisse vermittelt, noch nicht gänzlich beseitigt; sie haben aber den Weg beschritten, diesen „Hauptmangel“ in allernächster Zeit, im Grunde schon im Schuljahr 1933-34, vollständig zu bekämpfen.
Die Bilder aus dem heutigen Schulleben wären aber nicht vollständig, hätten wir nicht auch kurz die alte, zaristische Schule gestreift. Dem Leser wird dadurch erst klar, aus welchen Verhältnissen heraus unsere heutige polytechnische Sowjetschule sich entwickeln mußte. An Hand einiger lebendigen Beispiele erhält der Leser die Möglichkeit, die Schulpolitik von einst und jetzt gegenüber zu stellen.
Das sind kurz jene Aufgaben, die sich die vorliegende Broschüre stellt. Wird sie ihnen nicht vollkommen gerecht, lassen sich hier und da mangelhafte Stellen aufweisen, so muß man berücksichtigen, daß die Zeit, die für die Herausgabe der Broschüre gegeben war, eine äußerst beschränkte und ungelegene war. Die Broschüre wurde nämlich während der Sommerferien der Schüler zusammengestellt. Trotz aller Mängel aber, die die Broschüre hat, hoffen wir durch sie einen Stein zum Bau des sozialistischen Gebäudes, zu der im mächtigen Aufstieg begriffenen Kultur, — die sozialistisch ihrem Anhalt und national ihrer Form nach ist —, beizutragen.
September 1933
Der Verfasser
INHALTSVERZEICHNIS | ||
Seite | ||
Die alte Schule | ||
Aus der „seligen“ Schulzeit der „guten, alten“ Zeit | 6 | |
Ein Schultag in der alten Gemeindeschule | 10 | |
Kuhpracht hielt auch Schule | 12 | |
„Ich kann net rusch!“ | 14 | |
Die neue Schule | ||
Die Musterschule in Marxstadt | 17 | |
Der Schulleiter | 24 | |
Der Kampf gegen den „Hauptmangel“ | 28 | |
Die Erziehung wird wissenschaftlich betrieben | 31 | |
Wie ich unterrichte | 33 | |
Der sozialistische Wettbewerb | 35 | |
Ein Abend der Jungen Techniker | 39 | |
Meine erste Arbeit in der Fabrik | 40 | |
Ich möchte Mathematik studieren | 40 | |
Wilma war im Pionierlager | 41 | |
Die Schule in Beckerdorf | 44 | |
Wie aus der alten Schule die Sowjetschule entstand | 47 | |
Die Schulwirtschaft | 48 | |
Schüler und Lehrer | 49 | |
Die Schule als Kulturfaktor | 52 |
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