Russisch

Gräber deutscher Soldaten in Russland

Friedhof in Rossoschki.    Friedhof in Rossoschki.    Friedhof in Rossoschki.

Der deutsche Militärfriedhof in Rossoschki. Foto 2002.

Im Jahre 1993 entwickelte der "Volksbund", der nach dem I. Weltkrieg in Deutschland entstand und von Hitler verboten worden war, seine Tätigkeit in Russland. Zu jener Zeit hatten die Aktivisten unter der Leitung von Mathäas Gurskij schon die Gebeine von fast anderthalb Millionen Soldaten der Wehrmacht auf dem Territorium Belgiens, Frankreichs und Jugoslawiens gefunden und beerdigt.

Heute ist uns bewusst, dass die Deutschen, die gegen die Sowjetunion gekämpft haben, auch nur Soldaten und in gewissem Grade Opfer des Regimes waren. Wie man's auch nehmen mag, sie waren ihrem Eid treu.

Vor einigen Jahren wurde hinter dem Dorf Rossoschki bei Wolgograd ein Militärmemorial eröffnet. Viele deutsche Familien kommen nach Rossoschki, zur Beerdigungsstelle ihrer Väter, Brüder und Großväter, deren Namen auf 246 Tafeln eingetragen sind. Die Denkmäler und die Straße zum Friedhof wurden für das Geld österreichischer Staatsbürger gebaut. Ähnliche Friedhöfe plant der "Volksbund" auch bei Noworossijsk und bei Kursk zu gründen.

Auf dem Friedhof bei Rossoschki ruhen rund 30 Tausend Soldaten, die einst auf diesem Boden gekämpft haben. Die einen von ihnen bissen sich mit den Zähnen in jede Handbreit des gefrorenen Bodens und kämpften bis zum letzten Mann für ihre Heimat. Die anderen waren ungebeten mit dem Gewehr gekommen, das ihnen eine schreckliche Idee in die Hand gegeben hatte, und ganz vergiftet mit einem der menschlichen Natur fremden Gedanken über unsere "Verschiedenheit". Das war eine Tragödie für beide Völker. Heute haben in Brudergräbern in der trockenen Erde von Wolgograd sowjetische und deutsche Soldaten Versöhnung gefunden.

 

Ein vermisster Soldat

Erkennungsmarke.

Ich verbreite diese Information mit der Hoffnung, dass sich vielleicht Nachkommen oder andere Verwandte dieses deutschen Soldaten finden, dessen sterbliche Überreste in russischer Erde ruhen.

Diese Erkennungsmarke wurde von den Suchern in den Jahren 1988-1990 nördlich des Dorfes Orlowka in der Nähe von Wolgograd gefunden. Da beide Hälften der Marke erhalten geblieben sind, muss ich schlussfolgern, dass der Soldat, dem diese Marke gehörte, als vermisst gilt. Man kann noch annehmen, dass der Soldat in der Schlacht um Stalingrad Ende 1942 - Anfang 1943 gefallen ist.

Die Beschriftung der Erkennungsmarke lautet:

Nummer: 1845

Dienststelle: 2. leichte Ersatz-Batterie 214

Blutgruppe А.

Bei der Veröffentlichung dieser Information rechne ich damit, dass sich in Deutschland Leute finden, die bereit sind, bei der Feststellung der Person des gefallenen Soldaten mitzuhelfen, vielleicht auch seiner Verwandten, um ihnen diese Erkennungsmarke als letztes Andenken an ihren Vater, Großvater oder Bruder zu schenken.

Um die Person des Soldaten festzustellen, kann man sich an die WASt wende. Die Deutsche Dienststelle (WASt) ist im Besitz eines Verzeichnisses ALLER Erkennungsmarken und kann sicherlich die entsprechenden Angehörigen benachrichtigen.

Außerdem kann man sich, wie mir bekannt wurde, auch an den "Volksbund" wenden: http://www.volksbund.de/

Ich glaube, den Verwandten, wenn sich solche finden, wird interessant sein zu erfahren, wo ihr Vater oder Großvater in diesem Krieg gefallen ist. Ich kenne ganz gut das Gefühl, das die Leute in solcher Situation empfinden. Ich war selbst viele Jahre lang auf der Suche nach dem Grab meines Großvaters, der in den Reihen der Roten Armee gekämpft hat und am 26. Juli 1944 im Rayon der Stadt Belostok umkam. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mein Herz raste, als ich das offizielle Dokument aus dem Polnischen Roten Kreuz erhielt mit der Mitteilung über die Stelle des Begräbnisses, wie ich danach die Stadt Belostok besuchte, und die Tränen nicht zurückhalten konnte, als ich am Grabe meines Großvaters stand, den ich nur nach den Fotos kannte.

Schreiben kann man per e-Mail: sakut@mail.ru

Ornament.

Persönliche Abzeichen der Soldaten und Offiziere der deutschen Armee

Aus der Geschichte wissen wir, dass jeder deutsche Soldat und Offizier ein besonderes Abzeichen besaß, eine persönliche Erkennungsmarke, solch einen eigenartigen Personalausweis. Nicht eine Armee der Welt ist vergleichbar mit der deutschen hinsichtlich der Maßstäbe und der Erfahrung im Gebrauch der Erkennungsmarken der Soldaten und Offiziere. Allein in den Jahren des II. Weltkrieges erhielten über 15 Millionen Mann, die in der Wehrmacht dienten, solche Erkennungsmarken, manche von ihnen sogar mehrere Male (wenn sie abhanden kamen). Auf den Leibern von 3,5 Millionen der Gefallenen brachen fremde Hände diese Erkennungsmarken entzwei und fixierten somit den Tod der Inhaber. Für 1,2 Millionen vermisster deutscher Soldaten waren und bleiben die Erkennungsmarken die letzte Chance, sich bei ihren Nächsten und Verwandten zu melden.

Die Erkennungsmarken der deutschen Soldaten, die während des II. Weltkrieges auf dem Territorium der ehemaligen UdSSR umkamen, sind von einem gewissen historischen Wert für die deutsche Seite. Der Fund einer solchen Erkennungsmarke erlaubt es vor allem, den Namen eines konkreten Soldaten, der im Krieg gefallen ist aus der Liste der Vermissten zu streichen, weil die Metallscheibe ausführliche Informationen über ihren ehemaligen Inhaber enthält. Die Verwandten bekommen die Möglichkeit, die Stelle des Todes und der Beerdigung zu erfahren, es können Erbfragen gelöst werden.

 

Die Seite wurde von Alexander Spack (Wolgograd) vorbereitet,
übersetzt von Johannes Herber (Deutschland).

 

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