Geschichte der Wolgadeutschen

CHRISTIAN ÖLBERG

AN DER WOLGA

ERZÄHLUNG


Ölberg, Chr.: An der Wolga. Erzählung. – M.: Zentral-Völker-Verlag, 1930. – 93 S.


Von der Redaktion.

Sie sind arbeitsam, die deutschen Bauern, genügsam, und haben harte Schädel: wenn die sich etwas in den Kopf setzen, führen sie es auch aus.

„Zeigt, daß ihr Deutsche seid...!“ — Und sie legen sich ins Zeug; düngen den Boden mit ihrem Schweiße, und halten durch.

Sie haben harte Schädel, und es braucht immerhin einige Zeit bis sie etwas begreifen — bisserl langsam und schwerfällig. Wenn sie aber erstmal etwas als richtig erkannt haben, dann gibt es auch kein Zurück mehr.

Sie lieben den Boden, dem sie in harter Arbeit die Früchte ihres Fleißes abringen — und sie verlassen das Stück Erde nicht gern, das ihnen Heimat geworden; früher nicht, als ihre Ernte noch fremde Scheunen füllte und der Erlös in des Herrn Sack klimperte — noch viel weniger jetzt, wo sie die Herrn sind. Mag auch noch nicht alles so sein, wie es soll. Mögen die nur ruhig ins „gelobte Land“ ziehen, sich die Finger verbrennen, die da nicht selber zupacken wollen. Es weht Morgenwind!

Ringsum im Land brandet Arbeit auf: Fünfjahrplan, Kollektivisierung, Mechanisierung der Landwirtschaft! Weg mit der alten Qual, der knochenzermarternden Schinderei! Es weht Morgenluft... He Brüder... in die Sielen!

„Ein neues Leben bauen wir... unsere Zukunft!“

Und es setzt sich einer von ihnen hin, erzählt — etwas langatmig, etwas umständlich — wie es früher war, von alter, beinahe schon vergessener Schufterei unter der Herrn Joch, von Betrug und Gemeinheit, vom Krieg und wie es langsam hell wurde, taghell, und man erkannte — hier steht der Feind, den muß man an der Gurgel packen... Und er erzählt auch, wie aus dem, was jahrelange gemeinsame Arbeit, gemeinsame Qual zusammengekittet die Gewißheit einer glücklicheren Zukunft erwächst.


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