Geschichte der Wolgadeutschen

PREDIGT ÜBER MATTHÄI VI. 33.

GEHALTEN IN DEM BETHSAALE DER EV. BRÜDERGEMEINDE ZU SAREPTA
AM 5/17 SEPTEMBER 1815 VON PROF. DR. IGN. AUR. FESSLER


Fessler, I. A.: Predigt über Matthäi VI. 33. Gehalten in dem Bethsaale der Ev. Brüdergemeinde zu Sarepta im Saratofschen Gouvernement; am 12. Sonntage nach Trinitatis, 5/17 September 1815. am dritten Tag nach der 50jährigen Jubelfeyer des Gemeinortes; von Ign. Aur. Fessler, Dr. der Theologie, Professor und Correspondent der Russ. Kaiserl. Gesetz-Commission. / In Druck gegeben zum Besten der Waisenkinder in Sarepta. – St. Petersburg: Gedruckt bei Friedrich Drechsler. 1816. – 36 S.

Проповедь на Евангелие от Матфея VI, 33. Прочитана в молитвенном доме Ев. Братства в Сарепте в Саратовской губернии, в 12-е воскресенье после Троицы, 5/17 сентября 1815 г. на третий день после празднования пятидесятой годовщины общины, Игн. Аур. Фесслером, д-ром богословия, профессором и членом-корреспондентом Рос. Имп. Комиссии составления законов. / Напечатано в пользу детей-сирот в Сарепте. – С.-Петербург: Отпечатано Фридрихом Дрехслером. 1816 г.


Vorwort.

Nicht auf eigenen Antrieb ist diese Predigt gehalten worden; und nicht mit Anspruch auf irgend ein rednerisches Verdienst erscheinet sie gedruckt vor einem größern Publicum. Gute Meinung hatte den freundlich und herzlich aufgenommenen Gast dazu ausgefordert; und ihm verboth die Gastfreundschaft, den unerwarteten Ruf abzulehnen. Ihn vernehmend und befolgend, ehrte er in demselben die schöne Sitte der alten Christen, die gewöhnlich nur zu Liebesdiensten, zu gegenseitiger Erbauung, zu gemeinschaftlicher Freude in Gottes Geiste sich einander besucht haben. Ohne Rücksichten, und ohne Bequemung nach den Vorstellungen und Ausdrücken, die seinen Zuhörern eigenthümlich sind, sprach er in jedem Satze bloß seine innigste, mit seinem gesammten Lebensgefühl übereinstimmende Überzeugung aus; dem Geiste es überlassend, ob, wo und wie sie fruchten möge. Waren Worte und Wünsche, wie unter gottseligen Geschwistern von reiner Herzenseinfalt, nicht bezweifelt werden darf, aufrichtig; so hat der Gast auch hier wieder zu Menschen gesprochen, die ihm, als Geistesverwandte, lieb und theuer sind. Diesen wollte er Zeit und Muhe, das Gehörte, wie sie verlangten, abzuschreiben, durch den Druck deßelben ersparen; und zugleich zur Förderung des ehrwürdigen Zweckes, dem die hiesige Brüdergemeinde unter mancherley Sorgendruck in menschenfreundlicher Verpflegung und christlicher Erziehung armer Waisen nachstrebet, ein geringes Scherflein beytragen: möge Derjenige es segnen und vermehren, der im Cade der Wittwe zu Zarpath das Mehl nicht verzehret werden, und ihrem Öhlkruge nichts mangeln ließ!

30 Decbr. / 11 Januar 1816.

Fessler,
pro tempore Einwohner
in Sarepta


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